Meeraner Blatt
Kommunikationsplattform für interessierte Bürger in und um Meerane
Ausgabe Nr.92 – 5. Juni 2015 Gegründet im November 1989 – Online-Ausgabe seit 2004

Virtuelle Ausgabe Nr. 92 (709) vom 5. Juni 2015

Hinweisschild

 

Im Hotel Meerane notiert

Kandidaten für Bürgermeisteramt stellen sich vor

Gut gefüllt der Raum, weniger gut die Luft bei der Kandidatenvorstellung für die Bürgermeisterwahl im Hotel Meerane. Moderator H.-D. Illge freute sich, dass man sich dazu in Meerane-Neustadt traf und eröffnete mit Glocke und Bekanntgabe der „Spielregeln“. Jeweils 10 Minuten Zeit bekamen die Kandidaten zur persönlichen Vorstellung nach Auslosung der Reihenfolge.

Der Amtsinhaber Lothar Ungerer durfte beginnen, sprach über den Beruf Bürgermeister, nannte Schwerpunkte der Arbeit und wies auf Entwicklungen und Herausforderungen für die Kommune der nächsten Jahre hin.
Seinen persönlichen Werdegang schilderte Matthias Ulbricht, der als Handwerksmeister und Geschäftsinhaber tätig ist, den Vorsitz der Freien Wähler Meerane innehat, als Stadtrat kommunalpolitisch mitwirkt, für mehr Bürgernähe und Transparenz wirbt.

Es schloss sich die Fragerunde an. K. Schwarz interessierte sich für die Visionen für Meerane und was für die Kandidaten deren Charme ausmache. Warum M. Ulbricht für einen Wechsel im Bürgermeisteramt plädiere, der Amtsinhaber aber nicht, wollte J. Groschwitz wissen. Frau Zesch richtete die Frage an M. Ulbricht, wieso er die Stadthalle zu neuer Blüte führen möchte, wo es doch mehrere geistig-kulturelle Zentren in der Stadt gibt mit Kunsthaus, Bibliothek und Museum. Ihrem Unmut machte eine Frau vom Remser Weg Luft wegen des Vertrages mit Telecolumbus und fehlenden Spielplätzen. C. Martens fragte, ob die beiden Kandidaten die Stadt Meerane als attraktiv einschätzen für junge Leute wie ihn. Das Problem Arbeitsplätze / Handwerk sprach M. Werner an, der sich einen runden Tisch für Handwerker vorstellen kann. Welche Absichten für die Integration der Füchtlinge in Meerane bestehen, wollte Stadtrat L. Schilling wissen. Waldsachsener Probleme brachte M. Obst ins Gespräch, und F. Ohl regte ein Leserforum in der Meeraner Zeitung an. Stadtrat K.-H. Liebezeit vertrat die Meinung, dass es dem Bürger zu überlassen bleibt, welchen Kandidaten er wählt, wollte aber von M. Ulbricht wissen, ob er einen Masterplan in der Schublade habe. Welche Zielstellungen es im Umgang mit den Beteiligungen der Stadt gibt, wollte H.-D. Illge wissen, und fragte außerdem nach dem wirtschaftlichen Zustand der Stadt. „Wie sieht es mit dem Bad in Meerane aus?“ – Die Frage aller Fragen für die Meeraner stellte ziemlich am Schluss Herr Kahnt.

Die Ausführungen von Lothar Ungerer fielen nach 14 Jahren im Amt des Bürgermeisters und bei seiner Beredtheit umfangreicher aus (und er ließ sich auch beim Überziehen der Zeit durch die Glocke des Moderators nicht stoppen). Beifall bekamen beide für ihre jeweiligen Antworten. Matthias Ulbrichts Darlegungen waren eher knapp, entsprachen offenbar seiner persönlichen Art, anderen zuhören und sachlich als Moderator zu wirken.

Nach rund zwei Stunden gab es keine weiteren Fragen. Fazit des Moderators H.-D. Illge: „Es hat sich heute gelohnt, nach Meerane-Neustadt zu kommen.“ jw.


Zu einem Leserbrief für die Freie Presse

Laute „Stille Post“

Den Leserbrief von Christian Nötzold in der Freien Presse vom 02.06.2015 habe ich mit einiger Verwunderung gelesen. An zurückliegende Entwicklungen einer Stadt erinnern sich viele Bürger verständlicherweise meist nur in soweit, wie sie selbst davon betroffen waren. Alles andere lebt in der Erinnerung vom Gehörten und vom Weitersagen. Wo das verschwimmt, helfen aktuelle Einschätzungen aus „berufenem“ Munde.
Ich greife nur das Wort „Schuldenberg“ aus dem Leserbrief heraus, auf das Bürgermeister Ungerer seit 14 Jahren die Meeraner Rathaustätigkeit vor 2001, also in meiner Amtszeit, reduziert. Bisher habe ich mich, entgegen einiger Behauptungen, nicht in die Wahldiskussion der Freien Presse eingemischt. Wenn nun aber ein von mir geschätzter alter Meeraner Handwerksmeister in das gleiche Horn stößt und die Kredite für ein erfolgreiches Gewebegebiet so schief bewertet, ist das für mich nur ein weiterer Beweis dafür, wie eine ständig wiederholte Verunglimpfung von mir durch Ungerer selbst auf ernstzunehmende alte Meeraner wirkt.

Nur noch ein Wort zu meinen kommunalpolitischen Kenntnissen zu Beginn meiner Amtszeit. Diese einzuschätzen steht Christian Nötzold kaum zu. Im übrigen hat der jetzige Bürgermeister von Crimmitschau vorher ein Modehaus geführt, die bisherige Dresdner Oberbürgermeisterin war vor ihrer politischen Laufbahn Erzieherin oder der Ponitzer Bürgermeister stand im Netto hinter der Kasse. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie jederzeit ihre Bürger verstanden haben. Die Meeraner brauchen wieder einen, der ihre Sprache spricht und ihnen nicht das Gefühl einer Unterlegenheit vermittelt. Dafür ist Matthias Ulbricht der Richtige. Sein Mut, für die Stadt gegen den übermächtigen Professor Dr. Ungerer in den Ring zu steigen, verdient höchsten Respekt und unsere Stimme.

Peter Ohl, Meerane
Hausarzt und Altbürgermeister


Dritte Amtszeit?

Philosophenherrschaft – Der Platonische Staat (Quelle: Wikipedia)

Platon (428 – 348 v. Chr.)behauptet, der echte Staatsmann stehe sogar über dem Gesetz. Gesetze seien zu starr, keine gesetzliche Bestimmung könne jeder eintretenden Situation gerecht werden. Der Staatsmann hingegen sei in der Lage, stets situationsbezogen optimal zu entscheiden. Daher könne er auch ohne Gesetze regieren oder dürfe bestehende Gesetze nach Bedarf ändern.

Aus seinem Werk, den Nomoi (Gesetze) geht hervor, dass Platon im Alter zur Überzeugung gelangt ist, dass uneingeschränkte Macht jeden Menschen überfordert, weil „keine einzige Menschennatur imstande ist, wenn sie alle menschlichen Angelegenheiten in unumschränkter Macht verwaltet, dabei nicht von Übermut und Ungerechtigkeit erfüllt zu werden.“

Auch wenn jemand erkannt hat, dass das Gemeinwohl und der Vorteil des Einzelnen untrennbar sind, wird er diesem Grundsatz zwangsläufig untreu werden, falls er absolute Macht erlangt. Er wird nicht imstande sein, sein ganzes Leben hindurch in erster Linie das Gemeinwohl zu fördern. Vielmehr wird jeden mit unumschränkter Macht Ausgestatteten seine „sterbliche Natur“ stets zur Selbstsucht verleiten. Er wird seine eigenen Interessen, die er mit Erlangung von Lust und Vermeidung von Schmerz gleichsetzt, dem Gerechteren und Besseren vorziehen und damit sich selbst und den Staat ruinieren.

Im Spätwerk Nomoi erklärt es Platon somit nicht nur für möglich, sondern sogar – vorbehaltlich einer theoretisch möglichen göttlichen Intervention – für unausweichlich, dass der Besitz absoluter Macht einen Philosophen korrumpiert. Damit unterstellt er auch dem bestausgebildeten Philosophen eine Akrasia (Fähigkeit, wider besseres Wissen zu handeln).

Platons Forderung, die Philosophenherrscher mit einer keiner Kontrolle unterworfenen Macht auszustatten, sei verhängnisvoll, da absolute Macht ihren Träger korrumpiere. Der ideale Philosoph Platons sei „fast allwissend und allmächtig“ und als Machthaber ein „totalitärer Halbgott“.


e-Mail vom Meeraner Blatt an ungerer@meerane.eu am 27. Mai 2015

Sehr geehrter Herr Prof. Ungerer,

ich hatte Ihnen mit Schreiben vom 24. April und nochmals 16. Mai angeboten, auch Ihr Programm für die bevorstehende Bürgermeisterwahl im Meeraner Blatt unter www.meeranerblatt.de abzudrucken.
Um Ihnen entgegen zu kommen, wurde der Redaktionsschluss auf heute (27. Mai, 12.00 Uhr) verschoben. Da von Ihnen heute 10.45 Uhr noch keine Antwort vorliegt, nochmals meine Anfrage per e-Mail.
Das Angebot vom Meerane Blatt, die Leser über die Wahlprogramme aller Bewerber zu unterrichten hat eine Tradition, die bis in das Jahr 1990 zurück reicht.

Mit freundlichen Grüßen
Peter Ohl


Darauf kam folgende Rückmeldung vom SVN Administrator ans Meeraner Blatt:

Your message was not delivered to the following recipients:

ungerer@meerane.eu: 550 Access denied (sender blacklisted)
Original-Recipient: rfc822;ungerer@meerane.eu
Final-Recipient: rfc822;ungerer@meerane.eu
Diagnostic-Code: smtp;550 Access denied (sender blacklisted)
Auf Deutsch: Der Absender ist auf der schwarzen Liste
(Das gab es schon mal)

 

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