Meeraner Blatt
Kommunikationsplattform für interessierte Bürger in und um Meerane
Ausgabe Nr.24 – 20. März 2006 Gegründet im November 1989 – Online-Ausgabe seit 2004

Virtuelle Ausgabe Nr. 24 vom 20. März 2006

 

Meeraner Kaleidoskop

 

Schmetterling Meerane

Heute ist Frühlingsanfang

Der Schmetterlingsgruß unseres Lesers Rolf Stelzer aus dem fernen Australien kündet von Hoffnung, Sonne und Wärme.
Rolf Stelzer stammt vom Posernweg in Meerane und ging nach dem zweiten Weltkrieg als Zimmermann nach Australien. Sein Elternhaus wird demnächst mit abgerissen.
 

 

 

Wer kennt den Namen des Schmetterlings?
Zuschriften bitte an: Redaktion@meeranerblatt.de

 

 

 

Auf der Stadtratssitzung am 2. März 2006 notiert
Ideen für Empfangsgebäude des Bahnhofes willkommen

Nicht am Dienstag, sondern diesmal am Donnerstag traf sich der Stadtrat im Neuen Rathaus, einen Tag nach Aschermittwoch, zur Beratung. Obwohl die Besucherplätze voller waren als sonst, blieb die Fragestunde wieder einmal ungenutzt. Wegen beruflicher Belastungen baten die Stadträte Dirk Noack (FDP) und Mario Windisch (CDU) darum, aus dem Stadtrat ausscheiden zu dürfen. Dem stimmte das Gremium zu, und der Bürgermeister verpflichtete zwei „Nachrücker“. Die FDP-Fraktion präsentiert sich nun völlig neu. Auf vorangegangener Sitzung hatte Stadtrat Roitzheim die Fraktion verlassen, da er nicht mehr in Meerane wohnt. Für ihn rückte Stadträtin Martens nach, die den Fraktionsvorsitz übernahm. Zur FDP-Fraktion gehört jetzt außerdem Ingolf Wachs, während Gert Gröber die CDU-Reihen stärkt.

Längere Ausführungen machte der Bürgermeister dann zum Thema Bahnhof mit Exkurs in die Historie. Der Bahn gehören große Flächen. Problematisch sei, daß die Bahn nicht weiß, wo sie hin will und man es mit vielen Gesellschaften zu tun habe. Seit 2001 sei man in Verhandlungen und die Bahn sei kein einfacher Partner. Noch nicht entschieden sei, ob Meerane künftig als Haltepunkt oder Bahnhof gelten solle. Aktuelle Fahrgastzahlen gab es nicht, aber Meerane zähle wohl zu der Gruppe von Orten, bei der die Zahl täglicher Bahnfahrer unter 250 pro Tag liegt. Bis auf die unter Denkmalschutz stehende Oberleitung bietet die Bahn Meerane alle Gebäude und Flächen an. Es müsse aber ein für die Stadt günstiges Angebot und vor allem eine Gesamtpaketlösung geben.

Wenn heute jemand aus der Ferne zum ersten Mal in Meerane auf dem Bahnhof ankommt, dann findet er nichts vor, weder Infotafel noch Toilette noch Gaststätte, dafür ein marodes Empfangsgebäude, einen alten Lokschuppen mit Altlastverseuchung bis in 12 Meter Tiefe und kaputte Güterschuppen.. Letztere sind nicht zu halten, aber auch das Empfangsgebäude kann wohl nur noch abgerissen werden. Interessenten sind entsetzt über den Zerfall und nehmen Abstand, die Stadt hat keine Verwendung für das Gebäude in dem nichts mehr ist, weder Strom noch Wasser, sondern nur Verfall. Für viele Meeraner ist ein Abriß des Bahnhofsgebäudes schmerzvoll, räumte der Bürgermeister ein, aber man müsse der Realität einfach Tribut zahlen. Für Ideen einer Verwendung sei man offen, das Thema würde in der Einwohnerversammlung im April auf der Tagesordnung stehen. Im übrigen findet Mitte des Jahres eine Bahnhofskonferenz statt.

Eine tieftraurige Angelegenheit, zu der ihm auch nichts Besonders mehr einfalle, nannte Stadtrat Zscherpel die Sache, während Stadtrat Schilling kritisierte, daß sich die Bahn der Verantwortung entzieht, Stadtrat Bachmann die Übernahme der Immobilien durch die Stadt und die Möglichkeit des Abrisses positiv sah und Stadtrat Stöckl es sehr schade fand, daß alles weggerissen werden muß, aber offensichtlich keine Alternative besteht. Wie schwierig es sei, Interessenten zu finden, verdeutlichte der Bürgermeister am Gebäude der Post. Im Gegensatz zu den verfallenen Bahnimmobilien sei das Postgebäude saniert und trotzdem findet sich kein Nutzer.

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„Von einem Blinden geschrieben“

Unter dieser Überschrift berichtete das Meeraner Blatt Nr. 195 am 06. August 1993 über Dietmar Mehnert. Er arbeitete damals seit einem Jahr in der Meeraner Stadtverwaltung in der Texterfassung. Von Geburt an blind, war Dietmar Mehnert nach Schule und Berufsausbildung zehn Jahre als Telefonist bis zur Schließung des Betriebes im Dampferzeugerbau in der Waldenburger Straße Meerane tätig. Und begann nach einer Umschulung am 1. August 1992 in der Stadtverwaltung die Texte zu erfassen, die Mitarbeiter auf Tonbandkassette sprachen. Sein mit einer Braille-Zeile versehender Computer versetzte ihn in die Lage, die von ihm nach dem Hören erfaßten Texte in Blindenschrift zu lesen und zu korrigieren. Nach dem Drucken erhielten sie den Stempelaufdruck „Von einem Blinden geschrieben“.

„Die Arbeit ist das Wichtigste“, sagte Dietmar Mehnert 1993. Und „meine Arbeit hat mir stets Freude gemacht“, sagt er auch 2006. So war es nicht leicht für ihn, als er im Mai 2003 informiert wurde, der Arbeitgeber beabsichtige, zum 31.12.2003 eine Änderungskündigung auszusprechen, so daß er statt bisher 40 nur noch 20 Stunden pro Woche arbeiten könne. Einführung neuester Informations- und Kommunikationstechnik im neuen Rathaus und die notwendige Haushaltskonsolidierung der Stadt Meerane, lautete die Begründung. Angesichts der „ernsten Situation“ bat er um ein persönliches Gespräch beim Bürgermeister, das nach einer Viertelstunde ohne Ergebnis endete. Durch die neue Technik wäre ein zentraler Schreibdienst nicht mehr notwendig, stellte der Bürgermeister fest, alle Bediensteten müßten ihre Dokumente künftig selbst schreiben, was wesentlich effektiver sei, und für ihn kämen dann nur noch längere Berichte und Stellungnahmen der Umweltreferentin und des Justitiars als Schreibarbeit in Frage. Dietmar Mehnerts Vorschläge, sich für andere Aufgaben in der Verwaltung zu qualifizieren (z. B. Ein- und Ausgang der elektronischen Post, Verwaltungsfachangestelltenlehrgang I im Berufsförderungswerk Düren) wurden abgelehnt, weil entweder keine Notwendigkeit vorhanden sei, die Kosten zu hoch wären und später Einsatzmöglichkeiten fehlen würden. Ein Anhörungstermin im Juni mit Vertretern aus dem Integrationsamt für Behinderte, Hauptverwaltung, Personalabteilung und Schwerbehindertenvertretung änderte die unterschiedlichen Standpunkte nicht. Im Juli erhielt Dietmar Mehnert den schriftlichen Bescheid vom Integrationsamt, das dem Wunsch des Arbeitgebers zustimmte. Dietmar Mehnert erschienenen aber nach wie vor 20 Stunden Arbeitszeit zu wenig, er entschied sich für den Klageweg. Nach erfolgloser Güteverhandlung im August, wurde in der mündlichen Verhandlung im Dezember 2003 ein Vergleich geschlossen. Im Nachhinein schätzt Dietmar Mehnert ein, daß er als Laie die Konsequenzen des Vergleichs nicht übersah und ihm angemessene Beratung in der Zeit bis zum Ablauf der einwöchigen Widerspruchsfrist fehlte. Der Vergleich wurde im Dezember 2003 wirksam und bedeutete für Dietmar Mehnert das Ende seiner Arbeit in der Stadtverwaltung am 31.12.2005. Er glaubt, daß auch die Annahme der Änderungskündigung schließlich zum gleichen Ergebnis geführt hätte, da der Umzug ins neue Rathaus ohne ihn geplant und keine Einbindung des Blindenarbeitsplatzes in das PC-Netzwerk vorgesehen war. Dietmar Mehnert bedauert die ganz Entwicklung. Mit einer Teilzeitvariante von 30 Stunden pro Woche wäre er einverstanden gewesen, außerdem jederzeit bereit zur Übernahme anderer Aufgaben nach Qualifizierung und Schulung (deren Kosten bei entsprechendem Antrag vom Rehaträger übernommen werden).Er hat sich in den letzten zwei Jahren in Zusammenarbeit mit der Schwerbehindertenvertretung intensiv darum bemüht, die drohende Arbeitslosigkeit abzuwenden.

Die amtlichen Bekanntmachungen von Meerane vermelden im Januar 2006, daß langjährige Mitarbeiter verabschiedet wurden, unter ihnen auch der 45jährige Dietmar Mehnert. In der nächsten Ausgabe erfährt man, daß die zuletzt von ihm benutzte Technik (eine Kombi-Braille-Zeile, Rechner, Scanner, Drucker – vom Integrationsamt Chemnitz zu 100 Prozent gefördert) kostenlos der „Villa Rochsburg“ zur Verfügung gestellt wird und sich Dietmar Mehnert bereit erklärte, dort, in der Begegnungs-, Beratungs- und Erholungsstätte des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Interessierten die Technik zu erläutern und ihnen zu helfen. Der ehemalige Arbeitsplatz soll in der Villa Rochsburg für Computerlehrgänge und zum Erstellen von Protokollen der Beratungen des Blinden- und Sehbehindertenverbandes genutzt werden.

Dietmar Mehnert ist jetzt außerdem ehrenamtlich für den Landesvorstand Dresden des Blindenverbandes als Protokollant tätig. „Eine interessante Herausforderung“, so sein Kommentar. Er nimmt an den Beratungen teil und faßt später in den Protokollen die wichtigsten Passagen der auf Tonband mitgeschnittenen Diskussion zusammen. Erst kürzlich stand wieder eine Fahrt nach Dresden aus diesem Grund auf dem Programm. Im Zug reiste er mit anderen. Fast zu Haus, auf dem Bahnhof Glauchau, kommt er ganz gut zurecht. Dort befindet sich ein Blindenleitstreifen, den er mit seinem Stock ertasten kann. Hohe Konzentration ist dabei erforderlich. Die brauchte er nicht zuletzt auch beim Umzug der Stadtverwaltung aus der Leipziger Straße zum Lörracher Platz, wobei er im wahrsten Sinn des Wortes jeden Schritt lernen mußte. Für den Arbeitsweg gab es ein kurzes Mobilitätstraining, erinnert er sich, dann mußten Busfahrt und die Strecke über die Badergasse zum neuen Rathaus klappen. Jede Baustelle, Änderung der Bushaltestellen u. ä. Hindernisse auf dem Weg können zum Problem werden. In seiner eigenen Wohnung kommt der Blinde gut zurecht. Unterstützung erhält er durch die Volkssolidarität, aber er erledigt nach Möglichkeit seine Wege selbst. Sehr verbunden ist er Frau Körner von der Kaufhalle am Weberbrunnen. Will er zum Einkauf, wird eine Zeit vereinbart. Das Personal dort geht nett und umsichtig mit ihm um und bringt schwere und größere Sachen ins Haus.

Das aktuelle Problem des 45jährigen Blinden – wie geht es weiter? Dietmar Mehnert weiß angesichts der Lage auf dem Arbeitsmarkt , daß es sehr unwahrscheinlich ist, in Meerane wieder Arbeit zu finden. Den Arbeitslosen betreuen der Integrationsfachdienst Zwickau und das Arbeitsamt, wo ihm gesagt wurde, er müsse sich wohl doch mit dem Gedanken eines Umzuges vertraut machen. Eine Riesenhürde für Dietmar Mehnert, der Meerane nicht verlassen möchte, wo er sich auskennt, wichtige Wege zu bewältigen weiß, wo seine betagte Mutter wohnt, wo er seinen Freundes- und Bekanntenkreis hat, seine Ev.-freikirchliche Gemeinde. „Müßte ich beispielsweise nach Leipzig umziehen, dann fange ich bei Null an, wenn ich dort aus dem Zug steige.“ jw.

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Am 26. April, so wurde informiert, findet eine Einwohnerversammlung statt, auf der es um das Bahngelände geht, außerdem um das Schulnetz und um das Krankenhaus.

Das Thema Garagenstandorte kam dann auf die Tagesordnung. Am 31.12.2006 läuft eine Sonderregelung aus, so daߠ ab 2007 die Gemeinde auf ihrem Grund befindliche Garagen ohne Entschädigung von den Besitzern  übernehmen kann. In Meerane stehen 1027 Garagen auf städtischem Gebiet, 643 befinden sich in Garagengemeinschaften, 384 an Einzelstandorten. Die meisten Garagenstandorte sind in ordentlichem Zustand, und man habe nicht die Absicht, in gut funktionierenden Garagengemeinschaften etwas zu ändern. Allerdings wird der Pachtzins von 61,36 € auf 70 € angehoben (in Glauchau beträgt er beispielsweise 92 €), was bei den Stadträten auf Zustimmung stieß. Zwei Sorgenkinder wurden genannt. So sei es um die Zufahrt der Garagengemeinschaft Goethestraße schlecht bestellt. Richtig Probleme habe man aber mit dem Garagenstandort Crotenlaider Straße, wo sich die Zahl der notwendigen Polizeieinsätze häuft, man Vermüllung feststellen kann, allerlei dunkle Geschäfte abgewickelt werden, selbstgebastelte Autos entstehen, um nur einiges zu nennen. Dies betreffe vor allem die im hinteren Teil befindlichen Garagen. Hier müsse und werde etwas unternommen. Was die Garagen in der Nordstraße betrifft, beantwortete der Bürgermeister eine Nachfrage von Stadtrat Stöckl, so habe der Eigentümer die Verpflichtung nicht erfüllt, dort bis 2005 ein Haus zu errichten, weshalb man das Garagengründstück zurücknehmen werde. Zur Zeit liege die Sache beim Notar Heinze zur Prüfung.

Unter  Bekanntgaben und Anfragen wurde mitgeteilt, daß die Stadt ab Mitte April einen rechtskräftigen Haushalt habe werde. Bäume seien zur Zeit ein öffentliches Thema. Man habe gemeinsam mit dem Forstamt 3 Jahre lang den Wilhelm-Wunderlich-Park begutachtet und müsse Nachhaltigkeit garantieren. Der Park bedarf dringend einer Verjüngung. Kosten für Nachpflanzungen würden nicht anfallen, da genügend kräftige Keimlinge vorhanden seien.  jw.

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Abschiedsgottesdienst für Pfarrer Reinhard Stiehler

Zu ungewöhnlicher Stunde strömten am 26. Februar um 14.00 Uhr die Meeraner zum Gottesdienst in die St. Martins Kirche. Erinnerungen an den Herbst 1989 wurden wach angesichts der voll besetzten Bänke im Schiff bis zu den Emporen. Pfarrer Stiehler hielt nach 10-jähriger Amtszeit seinen letzten Gottesdienst in Meerane. Noch einmal vernahm die Gemeinde seine deutlichen Predigtworte, die den Abschied nicht leichter machten. Die Entsendung von Pfarrer Stiehler in die Nachbarpfarrstelle Mosel/Crossen war vielen Meeraner Gemeindemitgliedern an diesem Tag besonders unverständlich. Viele gute Wünsche begleiten ihn und seine Familie in die neue Gemeinde. – o –

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Tankstelle Meerane

Die Warteschlange zur Tankstelle in der Thälmannstraße aus dem Jahre 1989 – heute unvorstellbar. Nicht nur wegen der Zurückhaltung beim Tanken angesichts der Benzinpreise. Seit letztem Jahr ist die Tankstelle an der Badener Straße geschlossen. Anwohner mögen froh sein, wer dort gern tankte, ist es weniger, und auch die „Szene“, die sich regelmäßig hinter der Tankstelle traf (trifft?) und es zum Genußmittel-Nachschub nicht weit hatte, dürfte nicht zufrieden sein. Das nach Schließung ordentlich eingezäunte Gelände zeigt inzwischen Grafittischmierereien, auch ein wenig Unrat sieht man an den Seiten. Sonst war es still an dieser jahrzehntelang belebten Stelle in Meerane. – Dieser Tage allerdings wurden eine mobile Toilette und ein Bauwagen hinter der Tankstelle aufgestellt, verschiedene Fahrzeuge rückten an, Eisenklappen standen offen und die „Unterwelt“ der Tankstelle wurde untersucht.

Die Zeittafel der Ortschronisten für die Jahre 1930 bis 1949 enthält auf Seite 114 ein Foto der Tankstelle und vermeldet, daß am 23, Dezember 1937 die Großgaragen an der Großtankstelle Bismarckstraße eröffnet wurden. Drei Straßenbezeichnungen gehören zur Tankstellengeschichte, die sich immer an der gleichen Stelle befand und für Alteingesessene noch heute Tankstelle Singer heißt.

1936, so erinnert sich Gertrud Saalfeld, bauten ihre Eltern, Otto und Gertrud Singer, die Tankstelle. Otto Singer stammte aus Crimmitschau, wo er bereits eine Tankstelle und ein Taxiunternehmen hatte. 1972 mußte Otto Singer die Tankstelle in Meerane aufgrund von Krankheit aufgeben. Gertrud Saalfeld pachtete sie von ihren Eltern, meldete das Gewerbe an und leitete die Tankstelle bis 1980. Dann wurde an Minol verpachtet, 1990, kurz vor der Währungsumstellung, verkauft, und bis zur Schließung 2005 gab es verschiedene Betreiber, die neben Benzin den Kunden das heute an der „Tanke“ übliche Sortiment anboten – es reichte von Blumenstrauß über Getränk und Süßigkeit bis zur Zigarette…

In ihrer Zeit arbeiteten 6 Leute in Schicht an der Tankstelle mit Waschanlage, 2 Hebebühnen, Batteriedienst und Garagenvermietung, berichtet Gertrud Saalfeld. Alle 4 Wochen hatte die Tankstelle sonntags Bereitschaftsdienst. Waschmittel zur Autokosmetik bezog man von Minol, und für Autozubehör machte sich die Chefin immer wieder auf den Weg, fuhr draußen umher, um beim Großhandel Leipzig beispielsweise das Benötigte heranzuschaffen. In Zeiten der Mangelwirtschaft ein Plus und mit verantwortlich für den guten Ruf der Tankstelle Singer. Umgebaut und modernisiert wurde natürlich immer wieder einmal, so als eine große Glaswand Vorschrift war.

Tankstelle Meerane Badener Straße

Unser Foto zeigt die Tankstelle in „jüngeren Jahren“, heute nostalgische Erinnerungen weckend,
mit Axa-Gelände im Hintergrund und dem aus dem Stadtbild verschwundenen Haus gleich daneben.
Blumen gab’s auch schon, wenn man genauer hinsieht. Sie dienten einfach dem schöneren
Aussehen an der Tankstelle Singer. jw.

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Aus anderen Zeitungen

 

„Glauchau verliert sein Gesicht“ Freie Presse vom 15.02.06 – Kommentar

Glauchauer Stadträte und Bürger ringen seit Jahren gemeinsam mit der Stadtverwaltung um den Erhalt ihres historischen Stadtbildes. Diese öffentlich geführte, harte Diskussion ist ein Zeichen der Sorge darüber, dass mit dem Abriss von alter Bausubstanz immer auch ein Stück Stadtgeschichte verschwindet.
Ganz so verschärft wie die Glauchauer sehen das die Meeraner nicht. Ihre Burg, in der der böhmische König Wladislaw II. am 18. Januar 1175 starb, ist spurlos geschleift. Von der ersten über tausendjährigen Kirchenanlage gibt es keine erkennbaren Reste. Die Stadtbild prägenden Gebäude an der Ostseite des Marktes wurden jüngst weggebaggert, der Markt räumlich völlig aufgelöst. Spätere Chronisten werden dazu keinen Protest der Bürger oder des Stadtrates vermelden können, nicht einmal eine öffentlich geführte Diskussion. Es gab keine.

Wahrscheinlich sind die „Residenzstädter“ in Glauchau renitenter als die Meeraner, wenn es um den Erhalt ihrer typischen Bausubstanz geht. Sie wollen für ihre Bewohner und Gäste die Identität ihrer Stadt bewahren und nicht durch eine austauschbare Architektur ersetzen.

Vor diesem Hintergrund erscheint es dringend, auch in Meerane professionelle Stadtplaner einzubeziehen, um den schon entstandenen Gesichtsverlust zu stoppen. Es geht nicht nur um die Architektur der Gebäude, sondern auch um Baufluchten und den Erhalt gewachsener öffenlicher Räume. Es stellt sich die Frage nach welchem vom Stadtrat abgesegneten Bebauungsplan die Umgestaltung im Meeraner Zentrum erfolgt und wann die Bürger hierzu die Möglichkeit der Beteiligung in Form von Einwendungen und Hinweisen erhalten haben. In den Amtlichen Mitteilungen der Stadt sucht man danach vergebens.

Peter Ohl

 

Verbrieftes und „Vermailtes“

 

Nach dem Artikel in der Freien Presse vom 2. Februar:

„Eine Million Euro für den Marktbereich, Gebäude August-Bebel-Straße 49 wird neu gebaut“

erreichte die Redaktion des mb der folgende Leserbrief von Ralph Schmid 17.02.2006

Aus Anfragen von Meerane sehe ich, dass Einwohner sich über rechtmäßiges Handeln in der Stadtverwaltung und im Stadtrat Gedanken machen. Das ist gut so.
Bei der Beschlussfassung über den Haushaltsplan 2006/2007 hinsichtlich der Einstellung von einer Million Euro für den Marktbereich ist keine Unrechtmäßigkeit zu erkennen, auch wenn Stadtrat und Bürger von einem Neubau an der August-Bebel-Straße 49 für eine neue Stadtbibliothek und Parkplätzen nichts wussten. Dies gilt auch, wenn der Stadtrat über das Vorhaben noch nichts beschlossen hat. Wenn er den Haushaltsplan verabschiedet hat, ist dieser wirksam, wenn das Landratsamt nichts beanstandet. Es lag am Stadtrat, den Vorschlag anzunehmen, abzulehnen oder weitere Aufklärungen zu verlangen. Ihm allein steht das Etatrecht zu.

Allerdings kann mit diesem Haushaltsbeschluss allein nicht ein Euro für die Baumaßnahme ausgegeben werden. Die Bereitstellung von Mitteln ersetzt nicht den Sachbeschluss. Das heißt, die grundsätzliche Entscheidung, ob dies oder etwas anderes gebaut wird (Grundsatzbeschluss), über einen evtl. Grunderwerb, evtl. über einen Architektenwettbewerb, über einen Planungsauftrag und Architektenvertrag, über die Vorentwurfsplanung mit Kostenschätzung, die Entwurfsplanung mit Kostenberechnung, Genehmigungsplanung, die Ausführung mit Kostenanschlag und dann über die Bauvergaben nach öffentlicher Ausschreibung hat der Stadtrat jeweils seine Beschlüsse zu fassen. Wenn der Architektenvertrag entsprechend klug gestaltet ist und die einzelnen Planungsphasen stufenweise beauftragt werden, kann der Stadtrat bis zur Bauvergabe die Maßnahme stoppen, die Stadt muss dann allerdings die bis dahin angefallenen Planungskosten zahlen. Um dies zu vermeiden, sollte beim Grundsatzbeschluss der eindeutige Wille des Stadtrates und die Machbarkeit mit Wirtschaftlichkeit geklärt sein.

MIch würde es freuen, wenn an der Stelle des abgebrochenen Wilhelm-Wunderlich-Hauses ein zentrales Gebäude mit öffentlichen Einrichtungen für alle Bewohner Meeranes entstehen könnte. Dies würde auch zeigen, dass sich die Schwierigkeiten und Konzentration auf das Wesentliche der ersten 15 Jahre nach der Wende bezahlt machen.

Ralph Schmid, Kreisverwaltungsdirektor i. R., Ludwigsburg

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Dombrowski – neuer Arbeitsagenturchef in Werdau?

Um es gleich vorwegzunehmen, der Arbeitsagenturchef in Werdau heißt Leineweber, nicht Dombrowski. Es gibt zwar dort eine Mitarbeiterin dieses Namens, aber nicht aus Meerane. Ein einfacher Anruf beim Arbeitsamt in Werdau hätte diese Frage klären können.

Nun frage ich mich als Besucherin der letzten Stadtratssitzung, warum der Fraktionsvorsitzende der CDU im Meeraner Stadtrat in öffentlicher Sitzung anfragt, ob der Bürgermeister weiß, ob der neue Arbeitsagenturchef in Werdau Gottfried Dombrowski heißt und eine Frau gleichen Nachnamens, ebenfalls aus Meerane, dort arbeiten würde?

Sollte es so sein, wäre diese Frage bestenfalls zur Befriedigung der persönlichen Neugier Einzelner geeignet; öffentliches Interesse im Sinne von städtischen Angelegenheiten tangiert sie nicht. Diese öffentlich gestellte Frage verletzt zudem m. E. vorsätzlich Persönlichkeitsrechte von Bürgern, sonst hätte man sie „nichtöffentlich“ gestellt.

Umso verwunderter war ich, dass der Bürgermeister diese Frage nicht sofort unter Verweis auf die Gemeindeordnung zurückgewiesen hat, sondern stattdessen die Hauptamtsleiterin beauftragte, „sich darum zu kümmern“. Und wieder steht eine niedere Vermutung im Raum.
Diese Verfahrensweise fügt sich ein in eine Reihe von öffentlichen Herabsetzungen von Dombrowski durch den Bürgermeister, wie z.B., dass dieser „mittellos“ sei.
Eine solche Anfrage im Stadtrat und die Behandlung derselben auf einem derartig niedrigen Niveau werden dem Ansehen der Stadt nicht gerecht und wirken eher peinlich und lächerlich.
Mir drängt sich der Eindruck auf, dass mit diesem, wahrscheinlich bewusst gestreuten Gerücht, wieder einmal die „Sau durchs Dorf“ getrieben werden sollte, obwohl die Stadt von der Aufbauarbeit der 90er Jahre inzwischen ganz gut lebt.

Haben ein Stadtrat und eine Verwaltung nichts Bessres zu tun, als Bürgern „nachzurecherchieren“? Ich jedenfalls wünschte der Verwaltung einen konstruktiven Stadtrat, der auch kritisch hinterfragt, vor allem die wirklich wichtigen Fragen in unserer Stadt.

Heidi Ohl, Meerane

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Lohnt es sich mit Holz zu heizen?

Ein exakter Vergleich zwischen den Kosten für die Energieträger Gas und Holz könnte natürlich nur auf Basis konkreter Heizungsanlagen geführt werden (unterschiedlich: Wirkungsgrad der Anlage, Bedarfsvolumen, Regelung, Qualität des Energieträgers, Preise, Tarife…).

Um eine Orientierung zu ermöglichen, nachfolgend eine kurze Kostenbetrachtung.

In meinem letzten Leserbrief hatte ich unter bestimmten Annahmen einen Gaspreis von ca. 6,6 Cent/kWh errechnet. Dieser Preis liegt mittlerweile auf Basis aktueller Tarife bei ca. 6,8 Cent/kWh. Für trockenes, fertig portioniertes und handlich verpacktes Brennholz beträgt der Preis im Baumarkt ca. 20 Cent/kg. Geht man von einem Heizwert für Holz von ca. 4,35 kWh/kg und einem gegenüber Gas um ca. 20% geringeren Wirkungsgrad aus, ergibt sich bei Verwendung von „Luxus-Holz“ ein Preis von ca. 5,7 Cent/kWh. Natürlich gibt es Holz auch preiswerter.
Fazit: Es lohnt sich!

Bernd Zenker, Meerane

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Kreisvorstand der Freien Wähler formiert sich neu

Meerane. Auf der Mitgliederversammlung des Kreisverbandes der Freien Wähler des Chemnitzer Landes wurde am 4. März bei der turnusmäßigen Wahl Peter Ohl, Meerane, wieder zum Kreisvorsitzenden gewählt. Weiterhin gehören zum neuen Vorstand: Andreas Weber, Glauchau und Lothar Friedemann, Callenberg, als Stellvertreter, Jürgen Rödenbeck, Gesau und Michael Zindler, Meerane, als Beisitzer. Alle Vorstandsmitglieder erhielten die volle Stimmenzahl der anwesenden Mitglieder. Dem Kreisverband ist daran gelegen, die Verbindung der Freien Wähler im Landkreis, in den Städten, Dörfern und Ortschaften weiter zu festigen und sie in ihrer parteiunabhängigen Arbeit in den örtlichen Räten bis hin zum Kreistag zu unterstützen. Des Weiteren ist der Kreisverband das Bindeglied zwischen den Ortsvereinen und dem Landesverband der Freien Wähler in Sachsen.

Die Ausübung der Mandate erfordert ein immer höheres Wissen um die Gesetze der Kommunalpolitik. Deshalb stehen die Vermittlung von notwendigen Kenntnissen für die Ratsarbeit und der Erfahrungsaustausch ganz oben auf der Agenda des neuen Vorstandes. So wurde ein am gleichen Tag stattfindendes Seminar des Werkes für kommunalpolitische Bildung in Sachsen (WkB) genutzt, um sich vom Referenten, Bernd Gerber, über wichtige Formalien der Gemeindeordnung und das neue Kommunale Wirtschaftsrecht zu informieren und auszutauschen. Herausgehoben wurde der Grundsatz der Öffentlichkeit der Sitzungen und die Bedeutung frühzeitiger und ausreichender Informationen von Ratsmitgliedern und Bürgern durch die Bürgermeister.

Weitere Informationen über www.freie-waehler-sachsen.de

 

Kultur

 

„Leben in Bildern“

Eine unendliche Ausstellung? Für Foto Augsten Meerane kein Problem, denn seit 1947 werden Meeraner, Stadt und Natur sowie diverse Ereignisse abgelichtet. Was das Heimatmuseum bis zum 17. April zeigt, stellt also nur einen ganz winzigen Ausschnitt des Schaffens von Foto Augsten dar. Die Schau bietet neben Fotos eine Vielzahl an Fotoapparaten von gestern bis heute, dazu Technik und einen Einblick in die Geschichte von Foto Augsten. Besagte Historie begann fern von Meerane, nämlich in Haindorf im Isergebirge (Sudetenland). Dort gründet Alfred Augsten 1927 das Geschäft. Fotos zeigen die Reize von Haindorf und das damalige Domizil. Nach Enteignung und Vertreibung aus der Heimat kam die Familie nach Meerane. Die Brüder Walter und Herbert Augsten übernahmen das Geschäft Foto Naumann und eröffneten 1947 neu, damals in der August-Bebel-Straße 32.

Seit 1950 befindet sich Foto Augsten in der August-Bebel-Straße 62. Viele Jahre lang entstanden Paß-, Porträt-, Hochzeits-, Familienfotos im relativ kleinen Atelier, zu dem ein paar Stufen hinaufführten. Nach Umbau und Umzug innerhalb des Hauses ist viel mehr Platz vorhanden und entsprechend bessere Arbeitsmöglichkeiten für Senior Herbert Augsten und die beiden Söhne Thomas und Matthias. Eine Ausstellung im Museum war schon länger geplant, die Auswahl zu treffen äußerst schwierig angesichts der zahllosen Bilder im Archiv, erfahren wir von Herbert Augsten. Daß Bruder Walter es nicht mehr erlebt hat, ist natürlich ein Wermutstropfen bei der Sache. Einige Fotos sind gewissermaßen aus dem Familienalbum, eine schöne Aufnahme zeigt alle vier Augstens, wie sie die Meeraner kennen. Das Konterfei Alfred Augstens ist zu sehen, Herbert und Walter als Kinder. Ein Tageslichtporträt einer Frau aus dem Jahre 1918 fällt auf, es zeigt die Mutter.

Die Vitrinen mit Fotoapparaten und Technik ziehen diejenigen an, die etwas von der Materie verstehen, andere Besucher wenden sich den Fotos zu und somit den Erinnerungen – an die Meeraner Musikszene beispielsweise. Man begegnet „Meerane auf dem Weg zur Einheit“ wieder, sieht Post und Altes Rathaus verhüllt beim „Meeraner Baugeschehen“, verfolgt das Radel-Duell „An der Steilen Wand“ zwischen Täve Schur und Bürgermeister Dr. Ohl, nimmt an der Glockenweihe 1952 und Jubelkonfirmationen der „Kirche St. Martin“ teil oder wirft einen Blick in Meeraner Betriebe (Weinbrennerei, IFA, Baumwollspinnerei, Dampfkesselbau).

Oben unterm Dach gibt es ein Wiedersehen mit Tanzstunde und Jugendweihe, 800- und 825-Jahr-Feier der Stadt Meerane, MBV-Chor, Fasching, … Eine Auswahl an Porträtfotos lädt zum Verweilen ein. „Das ist doch, ach ja, und so jung“, hört man. Und bei der Eröffnung passierte es einer Besucherin, deren Foto zu sehen ist, daß ein Ehepaar auf sie zukommt und die Frau strahlt: „Genauso hab‘ ich Sie in Erinnerung.“ Ein nettes Gespräch entspann sich zwischen ehemaliger Lehrerin und ehemaliger Schülerin. Ansehenswert auch Beispiele aus der privaten Fotosammlung. Hier handelt es sich nicht um Fotos der Familie Augsten, sondern interessante Bilder, aufgenommen im Atelier Max Blum beispielsweise, von Ed. Naumann oder in Plzen.

Foto Augsten steht natürlich für wunderbare Landschaftsaufnahmen, wie der Herbstwald neben weiteren Bilder aus Meerane und Umgebung, aufgenommen bei sprichwörtlichem Augsten-Wetter mit Sonne, blauem Himmel und Wölkchen. Auf einem Tisch liegt eine Auswahl an Druckerzeugnissen mit Aufnahmen aus der Augsten-Fotowerkstatt. Dort könnten auch gut und gern zig Exemplare des Meeraner Blattes liegen – alle mit Bildern von Foto Augsten. jw.

Marienstrasse - Foto Augsten

Foto Augsten steht natürlich für wunderbare Landschaftsaufnahmen, wie der Herbstwald neben weiteren Bilder aus Meerane und Umgebung, aufgenommen bei sprichwörtlichem Augsten-Wetter mit Sonne, blauem Himmel und Wölkchen. Auf einem Tisch liegt eine Auswahl an Druckerzeugnissen mit Aufnahmen aus der Augsten-Fotowerkstatt. Dort könnten auch gut und gern zig Exemplare des Meeraner Blattes liegen – alle mit Bildern von Foto Augsten. jw.

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Frank Haubold nominiert

Buch Die Legende von Eden - Haubold Meerane

Der Meeraner Autor Frank W. Haubold wurde von Preiskomitee des Deutschen Science Fiction Preises für seine Kurzgeschichte “Die Legende von Eden” in der gleichnamigen Anthologie des Berliner Shayol-Verlages in der Sparte “Beste Kurzgeschichte” nominiert.

Frühere Gewinner und Plazierte des Deutschen Science Fiction Preises waren unter anderem Frank Schätzig (“Der Schwarm”), Andreas Eschbach (“Das Jesus-Video”) und Herbert W. Franke.

 

 

 

 

 

 

 

Wortlaut der Mitteilung des Preiskomitees (Quelle www.dsfp.de):

DSFP 2006 – Bekanntgabe der Nominierungen

Am 06.03.2006 wurden die Nominierungen für den Deutschen Science Fiction Preis 2006 (Veröffentlichungen in 2005) bekanntgegeben. Die Preisverleihung findet am 24.06.2006 auf dem LyCon in Lübeck statt, dem Jahrescon des Science Fiction Club Deutschlands e. V..
Die Reihenfolge der Nominierungen folgt dem Autorenalphabet und stellt keine Wertung dar.

Nominierungen in der Sparte Roman

• Michael R. Baier: Coruum – Volume I (Verlag Michael Baier)
• Wolfgang Jeschke: Das Cusanus-Spiel (Droemer Knaur)
• Thomas Lehr: 42 (Aufbau Verlag)
• Michael Marrak: Morphogenesis (Bastei-Lübbe)
• Volker Strübing: Das Paradies am Rande der Stadt (yedermann)

Nominierungen in der Sparte Kurzgeschichte

• Rainer Erler: An e-star ist born (in: Die Legende von Eden – Visionen 2, Shayol-Verlag)
• Frank W. Haubold: Die Legende von Eden (in: Die Legende von Eden – Visionen 2, Shayol-Verlag)
• Frank Hebben: Memories (in: c’t 8/2005)
• Michael K. Iwoleit: Planck-Zeit (in: Die Legende von Eden – Visionen 2, Shayol-Verlag)
• Michael K. Iwoleit: Psyhack (in: Nova 8, Verlag Nummer 1)
• Heidrun Jänchen: Elisa (in: c’t 14 und c’t 15/2005)
• Thorsten Küper: Spiegelbild des Teufels (in: Die Legende von Eden – Visionen 2, Shayol-Verlag)
• Thorsten Küper: Warten auf Kogai (in: Nova 7, Verlag Nummer 1)

 

Zurückgeblättert

 

Meeraner Stadtentwicklung aus meiner Sicht (Folge 21) von Dr. Peter Ohl

Januar/Februar 1996

Aufruf der Kirchgemeinde St. Martin, gestaltet von Johannes Rothe, zur Unterstützung der laufenden Kirchenrenovierung.
Leserbrief von Manfred Eger an das Meeraner Blatt zum heute noch brisanten Thema Meeraner Bahnhof: „Was nützt der Bahnhof?“
Stammtisch im Hotel „Goldener Löwe“
mit Meeraner Bürgerverein (10.01.).
Zum Neujahrsempfang ist erstmalig Frau OB Gudrun Heute Bluhm aus Lörrach unter den Gästen.
Arbeitstreffen der Bürgermeister von Crimmitschau – Zippel, Glauchau – Stetter, Meerane – Ohl, Werdau – Gerber und Zwickau – Eichhorn (17.01.)
Ausstellungseröffnung von Lothar Sell in der Galerie Art-In (24.01.).
Arbeitskreis Innenstadt kommt zu seiner ersten von insgesamt 25 Sitzungen unter Moderation der Mesteg zusammen. Vertreter der Stadt und des Meeraner Handels- und Gewerbevereins beraten über Möglichkeiten zur Belebung der Innenstadt (02.02.).
Rainer Offergeld, Lörrachs Oberbürgermeister a. D. besucht Meerane (2.-4.02.).
Tausende erleben den großen Straßenfasching des MCV mit hunderten Mitwirkenden (10.02.).
Der Stadtrat beschließt Bebauungspläne und Veränderungssperren für fünf Gebiete.
Die Bevölkerungsstatistik von Meerane weist für 1985 222 Geburten und 188 Eheschließungen auf. 10 Jahre später, 1995 haben sich die Zahlen halbiert mit 101 Geburten und 89 Eheschließungen. Die Gesamtbevölkerungszahl sank in diesem Zeitraum von rund 21.500 auf 19.500, also pro Jahr um 1%.
(Siehe auch Vergleichszahlen zur Bevölkerungsentwicklung im mb Nr. 23.)

März 1996

Im Schneesturm fahren Ohl und Dombrowski nach Coburg, um den Vertrag mit der Firma Brose abzuschließen (01.03.) Der traditionsreiche Automobilzulieferer investiert in Meerane 15 Mio. DM und schafft über 100 Arbeitsplätze. Die Firma zahlt ab Eröffnung die volle Gewerbesteuer in Meerane.
Die Bürgermeister von Altenburg, Borna, Gößnitz und Meerane treffen sich zum Thema B 93 (05.03.).
Im Meeraner Krankenhaus wurden der OP-Trakt mit 4 Mio. DM und die Krankenzimmer mit 2 Mio. DM durch den Landkreis modernisiert und damit nach den Worten von Landrat Dr. Scheurer „zum sichtbaren Bestandteil der Infrastruktur von Meerane und der Umgebung aufgewertet“.
Bürgermeister und Wirtschaftsförderer machen wie schon bisher zahlreiche Firmenbesuche zum
Informationsaustausch und zur Klärung von Problemlagen.
Stellvertretend für die vielen Vereinsaktivitäten in Meerane seien „Die Herzbuben“ genannt, die sich als Ausrichter zahlreicher Skatturniere weitum einen Namen gemacht haben.
„Jazz und Lyrik“ mit Hot and Blue und Peter Schönhoff in der Galerie Art-In (22.03.).
Das VW und Audi Autohaus in Guteborn (ehemals Auto Werner) ist geschlossen.

April 1996

Sondersitzung von AUT und Stadtrat zur Vorstellung der Entwürfe von Flächennutzungsplan und Landschaftsplan der Stadt Meerane (01.04.). Beschluss zur Auslegung am 25.04.
Breite öffentliche Diskussion in Rat, Verwaltung, Händler- und Bürgerschaft um den ruhenden und fahrenden Verkehr in der Innenstadt. Untersuchungen zu einer möglichen Fußgängerzone durch die Hochschule Zwickau.
Im Präventionsrat beraten Stadtverwaltung, Stadträte, Polizei und Bürger über Gewaltvermeidung (03.04.).
100 Jahre Tännichtschule. Im Rahmen der Festwoche übergibt die Stadt 65.000 DM für neue Informationstechnik (14.04.).
Treffen der 5 Bürgermeister um Zwickau mit MdL Bolick zur Zukunft der Region (22.04.).
Balkonblumenmarkt der Meeraner Blumenhändler. Auftakt „Meerane im Blumenschmuck“ (27.04.).
Von Rathaus und Kirche sind die Türme baubedingt eingerüstet.
Zur Regio Messe in Lörrach sind diesmal die Spirituosen und Weinkellerei, Graveur Bernd Lehmann und Drogerie Winklers „Draufgänger“ die Hits am Meeraner Messestand (26.-28-04.).
Rege Bautätigkeit Leipziger Straße Ecke Rosa-Luxemburg-Straße (ehemalige IFA).

Mai 1996

3 Italienische Handwerkskammern in Meerane zum Erfahrungsaustausch (01.-04.05.).
Eröffnung der Wohnbereichsgarage am Remser Weg im Beisein des Regierungspräsidenten Stefan Altensleben (02.05.)
Herr Drews kann beim Landrat Dr. Scheurer, unterstützt von Bürgermeister Dr. Ohl und Dr. Heilmann vom Regierungspräsidium die dringend benötigte Ausweitung der Betriebserlaubnis durchsetzen(6.5.).
Öffentliche Vorstellung privater Bauvorhaben im Ausschuss für Umwelt und Technik unter dem Motto „für eine schönere Stadt“ (06.05.).
Meerane ist Gastgeber für den Deutschen Städtetag. Im Hotel „Schwanefeld“ kommen Bürgermeister aus allen Bundesländern im „Ausschuss mittlere Städte“ zur Beratung zusammen und machen sich zudem ein Bild von der Entwicklung unserer Stadt seit 1990 (9./10.05.).
Zum 3. Stadtspektakel gibt das Heimatmuseum unter Marina Palm-Sachet einen neuen Bildband von Meerane „Von der Ackerbürgerstadt zur Industriestadt“ heraus (11.05.).
Feuerwehrball in Waldsachsen(11.05.).
Auftaktsitzung der Projektgruppe zur Vorbereitung der 825 Jahrfeier unter Leitung vom Beigeordneten H.-J. Illing (14.05.).
Meeraner Polizisten, starten zu Himmelfahrt „Trabi on Tour“ von Meerane – Lörrach und zurück.
Im Meeraner Blatt Nr. 340 vom 17. Mai 1996 findet man ein Bild vom Start in Meerane mit unseren Polizisten Klaus Juppe, Klaus Gumprecht, Olaf Müller, Gerhard Brudek, Frank Pönisch und Lutz Zenker. Das Bild ist nun historisch. Lutz Zenker starb Im Jahr 2000 im Alter von 52 Jahren und Frank Pönisch unerwartet am 8. März 2006 im Alter von 45 Jahren.
Mehrere Gespräche mit Dennheritz, unserer unmittelbaren Nachbargemeinde, vor dem drohenden Zwangswechsel in den Nachbarlandkreis.
„Brose baut auf Meerane“ – erster Spatenstich knapp drei Monate nach Vertragsabschluss(21.05.).
Meeraner Innenstadt nun Zone 20 (kmh).
Die Selbsthilfegruppe nach Krebs trifft sich im Hotel „Schwanefeld“ (31.05.).

Juni 1996

Der Sechste Sechste Sechsundneunzig ist das leicht zu merkende Datum des ersten Spatenstichs für den sehnlichsten Wunsch der Meeraner, für das Erlebnisbad „Acapulco“.
Ein herrlicher Tag mit zahlreichem Publikum. Die Stadt, die Mesteg, der mehrfach gewechselte private Investor und das Planungsbüro waren nach jahrelangen zähen Verhandlungen in Chemnitz und Dresden in Hochstimmung. Und dann wurde doch nichts daraus. Inzwischen ist der Ruf nach einem eigenen Erlebnisbad für Meerane verhallt. Heute kann man froh sein, denn trotz privater Investition wäre die Stadt durch die Anteile an den Betreiberkosten auf Dauer stark belastet worden, noch mehr, wenn die Anlage wegen fehlender Rentabilität an die Stadt gefallen wäre.

Fortsetzung folgt.

 

Am Rande

 

Stiefkind Bushaltestelle

Viele Fußwege möchte man dieser Tage wieder einmal meiden, weil sie eher einer Schlitten- oder Eisbahn ähneln als einem sicheren Pfad für Fußgänger. Will der Zeitgenosse den Bus benutzen, dann muß er an einigen Haltestellen robust sein. Ein Beispiel. Wer auch immer zuständig ist an der Haltestelle Hotel Härtel in der Leipziger Straße (am Bach), der fühlt sich offenbar nie verantwortlich. Besonders an Glatteistagen bieten sich abenteuerliche Verhältnisse für Passanten und Buseinsteiger (von fehlenden Sitzgelegenheiten und einer Überdachung generell einmal ganz abgesehen). Überhaupt nicht vorschriftsmäßig dürfte ebenfalls die von Schulkindern benutzte Haltestelle Merlacher Weg in der Crotenlaide am Montag früh (13. März) gewesen sein. Einige der Kids hatten ihren Spaß an der quasi geschlossenen Schneedecke zwischen Wartehäuschen und Straßenmitte – sie holten sich noch vor Schulbeginn nasse Schuhe und Hosen und servierten (gezwungenermaßen) der Busfahrerin gleich am Morgen die weiße Pracht im Fahrzeug… jw.

 

Alles klar, oder was?

Ist eines ihrer Mitglieder krank, sorgt sich die AOK (und die anderen Kassen natürlich auch) – und zögert mit Arztanfragen nicht lange. Immer länger werden dagegen die Adressen für die Antworten. Und einigermaßen verwirrend. Den Arzt tangiert das weniger, denn Rückumschläge sind stets dabei mit der aufgedruckten Adresse. Aber was soll man davon halten, wenn es heißt
„Ihre Antwort senden Sie bitte an:
AOK Sachsen – die Gesundheitskasse.
SG Krankengeld Chemnitz Team Krankengeld Hohenstein-Ernstthal
Bearbeiter/in: XY, Telefonnummer: 03763 601 – ….
09099 Chemnitz“
Beschäftigt man sich nun in Chemnitz, Hohenstein-Ernstthal oder Glauchau mit der Sache? Nichts Genaues weiß man nicht, nur soviel, daß wenigstens alle Orte zu Sachsen gehören. jw.

 

Corina mit einem „n“

Einen Geschenkgutschein für 30 € verlangte neulich ein junger Mann im Kosmetiksalon B & B in der Pestalozzistraße. Soll der Name der Empfängerin eingetragen werden? Aber ja: „Corina – mit einem ’n‘ „. Der Gutschein wurde noch nett verpackt, und der Käufer zog höchst zufrieden von dannen. Ob es die Beschenkte auch sein würde, oder etwa wegen der „verordneten“ Verschönerung beleidigt? Die Kosmetikerin hat keine Bedenken. Da freut sich jede (und jeder), so ihre Erfahrung. Ihr fällt gleich eine Kundin ein, die, damals noch ganz jung mit einem solchen Gutschein nichts weiter anzufangen wußte, die aber seitdem regelmäßig kommt. jw.

 

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