Meeraner Blatt
Kommunikationsplattform für interessierte Bürger in und um Meerane
Ausgabe Nr.36 – 3. Mai 2008 Gegründet im November 1989 – Online-Ausgabe seit 2004

Virtuelle Ausgabe Nr. 36 vom 3. Mai 2008

 

Meeraner Kaleidoskop

 

 

Trauerschnäpper

Trauerschnäpper Ficedula hypoleuca, ein weniger bekannter Singvogel, den man auch in unseren Meeraner
Fluren und Gärten beobachten kann.

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Auf der Stadtratsitzung vom 29. April 08 notiert

Vorkaufsrecht für neobarockes Postgebäude

Zu Beginn dieser 44. Stadtratssitzung erhoben sich alle Anwesenden zum Gedenken an den verstorbenen MR Dr. med. Manfred Bressau, Stadtrat von 1990 bis 1992, dessen Wirken der Bürgermeister würdigte. Er habe immer positiv zur Stadt Meerane gestanden. Leider könne er nun nicht mehr die Fortentwicklung des Krankenhauses nach dem 01. Juli 2008 erleben.

Zum fünften und damit zum letzten Mal wurde der gleiche Wirtschaftsprüfer für den Eigenbetrieb Seniora bestimmt. Man sei zufrieden, begründete Geschäftsführerin Angelika Ursel den Vorschlag, der einstimmig angenommen wurde. Rückwirkend zum 01.01.2008 soll die neue Entschädigungssatzung für die Freiwillige Feuerwehr in Kraft treten. Auf der Jahreshauptversammlung der FFW wurde die Frage nach einer Erhöhung angesprochen. Die letzte Satzung stammte aus dem Jahre 1997, damals hatte der Stadtrat Kürzungen vorgenommen. Bisher entschädigte man die Kameraden für Einsätze mit 1,50 € und für sonstige Dienste mit 1,30 €. Künftig erhalten sie 2,50 € sowohl für Einsätze als auch für sonstige Dienste (ausgenommen die sportliche Ertüchtigung). Der Wehrleiter erhält 75, der Stellvertreter 60, der Gerätewart 35 € und (neu) der Jugendwart 40 €. Man liege mit diesen Zahlen im Niveau der umliegenden Gemeinden. Die Stadträte akzeptierten die Übertragung von Haushaltsresten in das Jahr 2008. Diese entstehen durch begonnene Maßnahmen, und es handelt sich bei den Einnahmen um Fördermittel beispielsweise für die Stadtkernsanierung, bei den Ausgaben um Baumaßnahmen in der Badener Straße. Die Tagesordnungspunkte 8 bis 13 befaßten sich mit der Einziehung beschränkt-öffentlich gewidmeter Waldwege und der Widmung von Hauptwegen in den Parkanlagen der Stadt. Ziel dieser Beschlüsse sei es, die Hauptwege im Wilhelm-Wunderlich-Park, im Schillerpark, im Annapark sowie in den Merzenberg- und den Mittelberganlagen zu stärken und Nebenwege bzw. Trampelpfade nicht weiter zu entwickeln und diese auch im Winter nicht zu beräumen. Am 22.04.2008 erhielt die Stadt Meerane die Mitteilung, daß sich unter den 1 240 bundesweit von der Post verkauften Immobilien auch die Meeraner Postgebäude befinden (Poststraße 20 bis 26). Der Notarvertrag stammt vom 01.04.2008. Alle betroffenen Kommunen können ihr Vorkaufsrecht innerhalb von 2 Monaten zu den Bedingungen des Notarvertrages wahrnehmen. In Meerane gründet sich das auf das Sächsische Denkmalschutzgesetz. Beim Kauf muß für die Post ein Nutzungskonzept vorliegen. Bei dem Objekt Poststraße 26 handelt es sich um das alte Postgebäude, bei Nummer 20 bis 24 um das neobarocke, 1900 bis 1902 errichtete Kaiserliche Postamt. Für das leerstehende Gebäude habe es zwar viele Interessenten gegeben, aber ein nachhaltiges Projekt sei bis heute nicht zustande gekommen. Der Paketdienst befindet sich noch im Gebäude, das insgesamt in einem guten Zustand ist, über einen großen Parkplatz und sogar etwas Grün verfügt. Der Bürgermeister sagte, für ihn sei die Post das schönste Gebäude der Stadt, für dessen Nutzung er auch eine Idee habe, über die er aber erst später reden wolle. Die Meinungen der Stadträte gingen auseinander. Stadtrat Stephan Richter (SPD) empfahl, die Stadt solle gründlich überlegen, und FDP-Fraktionschefin Sabine Martens bedauerte, daß die Situation erst jetzt eingetreten sei. Es wäre eine schöne Stadtbibliothek gewesen, so ihre Meinung. Aber die Stadt könne sich das nicht leisten. Anders sah es Dr. Bernd-Heinz Ebert: „Zuschlagen“, lautetet seine Empfehlung. Roland Bachmann und Hasso Großmann vom Meeraner Bündnis und auch Wolf-Dieter Stöckl (FWV) favorisierten den Kauf der Post, die 74 000 € kosten soll. Die Sache soll nun im Verwaltungsausschuß beraten und am 27. Mai, zur nächsten Stadtratssitzung, entschieden werden.

Post Meerane
Ehemaliges kaiserliches Postamt Meerane, Foto: Augsten, Meerane

Unter Bekanntgaben und Anfragen erläuterte der Bürgermeister die Mängel bzw. Probleme der Kommunal-Kombi-Stellen. Die entsprechenden Richtlinien seien noch nicht da. Ab 6. Mai werden die Gemeindevollzugsbediensteten mit dem Schichtdienst beginnen, und am 23. Mai zieht die Polizei ins Rathaus um. Erfreulich die Tatsache, daß in der Poststraße sämtliche gestohlenen Fallrohre gefunden wurden. Die Täter sind 16 bis 18 Jahre alt. Im Remser Weg werden demnächst 74 Wohnungseinheiten entfernt und die Geschosse wie in der Oststraße abgesenkt. Der Bürgermeister dankte für zahlreiche Hinweise in punkto mehr Licht in Meerane, und bat um Anregungen aus den Fraktionen für den Haushalt 2009, dessen Vorbereitung die Verwaltung im Mai beginnt. Die Zufahrt von der Badener Straße zum Axa-Parkplatz wird vorübergehend wieder gesperrt, da sich aufgrund der Baustelle Gefahren und Behinderungen ergeben. Stadtrat Lothar Schilling (Die Linke) überreichte dem Bürgermeister seinen Antrag auf Streichung der Straßenausbaubeitragssatzung. Stadtrat Bernd Zenker (FWV) monierte, daß der Ältestenrat beschlossen habe, Einwohnerfragestunden nur noch einmal im Quartal durchzuführen, dies obliege doch nur dem Stadtrat. Lothar Schilling als Vorsitzender des Ältestenrates hielt dagegen, man habe nie einen Beschluß gefaßt, sondern nur empfohlen. Der Bürgermeister sagte, die Gemeindeordnung schreibt nicht vor, daß bei jeder Stadtratssitzung eine Fragestunde sein müsse. Grund für die Einschränkung sei gewesen, daß man vor einiger Zeit mit Anfragen der NPD zugeschüttet worden sei. Er als Bürgermeister führe regelmäßig Sprechstunden durch, das Bürgerbüro sei geöffnet, und oft – wie auf dieser Sitzung – werden die Fragestunden gar nicht genutzt. Stadtrat Zenker beharrte darauf, daß der Stadtrat dies festlegen müsse, und Stadtrat Stöckl meinte, es gehe wohl auch um die Formulierung im Protokoll der letzten Sitzung „auf Beschluß des Ältestenrates“. Stadträtin Martens regte an, die Beschlußvorlagen der öffentlichen Sitzungen vorab auf der Meeraner Seite im Internet zu veröffentlichen bzw. im Bürgerbüro auszulegen. Grundsätzlich habe er damit kein Problem, stellte der Bürgermeister dazu fest.

Am Schluß des öffentlichen Teils stand die Verabschiedung von Fachbereichsleiter Jochen Schmeißer. Der Bürgermeister lobte die unglaubliche Lösungskompetenz, die sehr hohe Loyalität gegenüber der Stadt, die Aktivitäten bei der Entwicklung zum Eigenbetrieb, dankte für Optimismus und Zuversicht und verband die besten Wünsche für die verdienten Ruhestandsjahre mit der Einschätzung: „Sie haben sich verdient gemacht um unsere Stadt!“ jw.

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Nachruf

Wir trauern um Herrn MR Dr. med. Manfred BressauDr. Bressau

* 23.02.1935  † 16.04.2008

 

 

 

 

Am Grab eines Arztes zu stehen, berührt neben seiner Familie und seinen Freunden, seine Patienten und langjährigen Kollegen im besonderen Maße.
Dr. Bressau war seit Anfang der 60er Jahre als Betriebsarzt in der Meeraner Baumwollspinnerei tätig.

Im Jahr 1972 wurden im damaligen Bezirk Karl-Marx-Stadt auf eine zentrale Forderung hin die Polikliniken selbständig, d.h. unabhängig vom Krankenhaus. Dr. Bressau wurde zum Ärztlichen Direktor vom „Ambulanten Versorgungsbereich“ der Stadt Meerane berufen.
Eine Lawine von organisatorischen und fachspezifischen Maßnahmen kam damit ins Rollen. Bisher nebenamtliche Klinikärzte mussten durch hauptamtliche Kollegen ersetzt werden.
Das hieß für den neuen Chef, Fachärzte und Schwestern finden, nach Meerane locken, ihnen Arbeitsplätze schaffen und entsprechend einrichten. Die Poliklinik I in der Hospitalstraße platzte schlagartig aus allen Nähten. Für Erweiterungen waren die finanziellen Mittel und erforderlichen Materialien unzureichend.

Mit dem Erwerb der ehemaligen Meeraner Zeitung in der Kirchgasse und deren Ausbau zur Poliklinik II und dem folgenden Bau der Poliklinik III in der Rudolf-Breitscheid-Straße gelang es Dr. Bressau auf oft unkonventionelle Weise die Bedingungen für die ambulante medizinische Betreuung der Meeraner Bevölkerung entscheidend zu verbessern. Das war für damalige Verhältnisse beispielhaft.
I Ehemalige Mitarbeiter und frühere Patienten erinnern sich an diese Zeiten, in denen er neben seiner vollen I Sprechstunde noch als Bauleiter und Organisator von Material gefordert war.

Neben den drei Polikliniken standen die gynäkologische Ambulanz in der ehemaligen Lutzmann Klinik, die Zahnabteilung in der August-Bebel-Straße und zwei staatliche Arztpraxen sowie die Physiotherapie am Bürgergarten, unter seiner Leitung.
Besonders zu erwähnen ist der Aufbau einer zentralen Funktionsabteilung, seinem Steckenpferd, wodurch kostengünstig für alle Abteilungen in der Stadt eine moderne Labor- und Funktionsdiagnostik ermöglicht wurde. Bis 1990 wuchs der ambulante Sektor personell auf rund 150 Mitarbeiter.

Die Meeraner Poliklinik war sein Lebenswerk. Fast 20 Jahre lang betreute dieser ambulante medizinische Versorgungsbereich die Meeraner in vielen Fachdisziplinen.

Die große Einsatzbereitschaft der ärztlichen Kollegen und des Personals orientierte sich an den hohen Leistungsansprüchen, die Dr. Bressau an sich selbst stellte. Daraus wiederum und aus seiner kollegialen ~ Freundlichkeit ergab sich seine anerkannte Autorität, auf die er in den ganzen Jahren von sich aus nie zu I pochen brauchte. Er war ein guter Ratgeber für seine Patienten und Kollegen. Er konnte zuhören.

Von je her sind Ärzte über ihre Patienten eng mit ihrer Stadt verbunden gewesen. Nicht zuletzt aus diesem Grunde kandidierte Dr. Manfred Bressau 1990 neben vier weiteren Meeraner Kollegen voller Hoffnung für den frei gewählten Stadtrat. Drei Jahre lang übte er dieses Mandat aus.
Zum 1. April 1991 musste Dr. Bressau allen Ärzten und Mitarbeitern des ambulanten Bereichs auf zentrale Weisung hin kündigen. Das war das Ende der staatlichen Meeraner Poliklinik.
Die Kollegen, auch Dr. Bressau, gingen mit ihrem Personal den ungewohnten Weg in die eigene Niederlassung. Seine internistische Praxis führte er in den Räumen der Kirchgasse bis zum Jahr 2000 weiter.
Auch danach hielt er sich fachlich fit und behielt durch Praxisvertretungen den Kontakt zur Medizin. Seine schwere Erkrankung im letzten Jahr war nur wenigen bekannt. Die Nachricht von seinem Tod hat sehr überrascht und betroffen gemacht.

Im Namen der Kollegen möchte ich seiner Familie versichern, dass wir unserem verehrten Chef, Herrn MR Dr. med. Manfred Bressau sehr dankbar sind und ihn in bester Erinnerung behalten werden.

   
Meerane am 25. April 2008 Dr. med. Peter Ohl, Bürgermeister a. D

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Platz am Meistereck Meerane nimmt Gestalt an

Meerane - MeistereckBlickfang auf der Fläche ist eine von Harald Bäuerle geschaffene Skulptur aus Metall, Stein und Sand mit dem Titel „Die Eroberer“. Gemeint ist der Eroberer, der in jedem Menschen steckt.
Das Objekt, vormals auf dem Gelände einer Glauchauer Firma stehend, wurde der Stadt Meerane übereignet. Bäuerle ist Geschäftsführer der Firma HSE Glauchau, die im Bereich Straßen- und Tiefbau schon vielfach in Meerane tätig war. Zu den großen Vorhaben der Firma in Meerane zählt die Verlegung des Hauptsammlers in bis zu 12 Metern Tiefe in der Crotenlaide vor 14 Jahren.

 

 

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Verbrieftes und „Vermailtes“

 

Pfarrei St. Peter Lörrach in Meerane zu Gast

Vom 10. bis 14. Mai findet das „Pfingsttreffen“ der beiden katholischen Pfarreien St. Marien Meerane und St. Peter Lörrach in Meerane statt. Beide Kirchengemeinden nahmen schon bald nach der Wende Kontakte zueinander auf. Jährlich treffen sie sich abwechselnd in einer der beiden Pfarreien. Diesmal ist Meerane Gastgeber. Zu den Höhepunkten des Treffens zählen am Pfingstsonntag (11. Mai) um 9.30 Uhr ein Festgottesdienst in der Kirche St. Marien, eine Begegnung am Pfingstmontag mit einem Gespräch über die Gemeindearbeit und eine Fahrt zum Gelände der Bundesgartenschau 2007 in Ronneburg sowie zum Abschluss am Dienstag, 13. Mai ein Besuch in der Stadt Weimar. Zum letzten Mal wird diesmal der Pfarrer von St. Peter Lörrach, Dekan Franz Kreutler, dabei sein. Er tritt im August in den Ruhestand. Kreutler hat sich in den vergangenen Jahren für die Partnerschaft der beiden Pfarreien sehr engagiert. Es war ihm ein persönliches Anliegen, auch auf der Ebene der der Kirchen freundschaftliche Beziehungen zwischen Lörrach und Meerane zu pflegen. (don)

Herzliche Grüße aus Lörrach
Horst Donner

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Von Herrn Eckhard Krause erreichte uns die folgende
Nachricht zum Bericht über den Landkomtur Heinrich Moritz von Berlepsch im mb Nr. 35:

Lieber Herr Ohl, ich habe das letzte Meeraner Blatt wieder genau gelesen.
Den von Berlepsch, kannte der Urgroßvater meines Großvaters gut. Der Vorfahre hatte auf sein Anraten Theologie studiert, war Prediger an der Kreutzkirche, und der von Berlepsch, war Pate seiner Tochter.
Haben Sie die Anschrift der historischen Zeitung in Dresden?* Ich wollte ihnen Material über den von der Mosel senden, der den alten Fritz gerettet hat. Das Buch von Joachim (Krause) ist wirklich sehr kurzweilig geschrieben. Man muss nicht in Sachsen geboren sein, um dies zu verstehen.
Mit besten Grüßen Eckhard Krause, München
* Landtagskurier Freistaat Sachsen, Ausgabe 2/08, Sächsische Druck- und Verlagshaus AG, Tharandter Straße 23-27, 01159 Dresden

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Kultur

 

Haubold Cover

Der Meeraner Autor Frank W. Haubold wurde von Preiskomitee des Deutschen Science Fiction Preises für seinen aktuellen Roman “Die Schatten des Mars” in der Sparte “Bester Roman nominiert. http://www.die-schatten-des-mars.de

Außerdem wurde das Buch von den Abstimmungsberechtigten für den Kurd-Laßwitz-Preis in der Sparte “Bester deutschsprachiger SF-Roman” nominiert.

Frühere Gewinner und Platzierte beider SF-Preise waren unter anderem Frank Schätzig (“Der Schwarm”), Andreas Eschbach (“Das Jesus-Video”) und Herbert W. Franke.

Konzertankündigung:
Jubiläumskonzert des Blasmusikvereins Meerane 1968 e. V. anlässlich seines 40-jährigen Bestehens
24. Mai 2008
17.00 Uhr im Werner-Bochmann-Saal der Meeraner Stadthalle

 

 

 

 

 

 

 

Buchempfehlungen:
Amelie Fried „Schuhhaus Pallas“ – Carl Hanser Verlag, ISBN 978-3-446-20983-1

Durch einen Zufall erfährt Amelie Fried (TV-Moderatorin u.a. 3 nach 9/N 3, Radio Bremen) vom Schicksal ihrer Familie in der Nazi-Zeit und ist erschüttert, ob der Tatsache, daß in ihrer Familie nicht darüber gesprochen worden ist.

Ausflugsempfehlung:
Zirkus-Hof von Maike und Jörg Probst in Kummer bei Schmölln

Jeweils Sonnabend, Sonntag und feiertags ab 11.00 Uhr sind viele Tiere vom Riesenochsen bis zum Baby-Meerschweinchen zu sehen; Streichelzoo, Kinderspielstall, Reiten auf Pferd und Esel, Zirkus-Programme.
Näheres über: www.maikeundjoergprobst.de

Ochse Lothar und Kuh(-Partnerin) Hilde bilden den Höhepunkt einer international ausgezeichneten Haustierdressur, mit der sie z. B. beim Zirkusfestival 2006 in Monte Carlo zu sehen waren. Die Preisträger-Gala vom 32. Internationalen Zirkusfestival Monte Carlo strahlte die ARD übrigens am 1. Mai 2008 aus.

Riesenochse

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Zurückgeblättert

 

Meeraner Stadtentwicklung aus meiner Sicht (Folge 31) von Dr. Peter Ohl

Januar 1999

70 Teilnehmer führt 9. Neujahrswanderung des Meeraner Bürgervereins über den Fuchsberg zum Hundesportplatz (01.01.).

Der Neujahrsempfang am 9. Januar leitet mit einem vielseitigen Programm in das Jubiläumsjahr 1999,
„825 Jahre Meerane“ ein. Die Festreden halten neben dem Bürgermeister Dr. Ohl der Staatsminister für Kunst und Kultur, Prof. Dr. Joachim Meyer und Oberbürgermeisterin Gudrun Heute-Bluhm, Lörrach.

Zur Erhöhung der Sicherheit auf der Straße wird in Meerane eine Bürgerpolizistin eingesetzt.

Der Stadtrat beschließt mit 13 zu 11 Stimmen den Haushalt für 1999 nachdem zuvor die Jahresrechnung 1998 beschlossen worden war. Das Sanierungsgebiet „Stadtkern“ wird förmlich festgelegt (21.01.).

Februar 1999

Sondersitzung des Stadtrates zum Abschluss des Architektenwettbewerbs für den Neubau des Meeraner Rathauses (01.02.). Das von Meerane auf Empfehlung der Partnerstadt Lörrach gewählte Verfahren wurde von der Architektenkammer Chemnitz ausdrücklich begrüßt.
152 Büros forderten die Unterlagen ab und 82 legten wettbewerbsfähige Arbeiten vor. Der Stadtrat wählte in geheimer Wahl die Preisträger auf der Grundlage des Ergebnisses der Jury. Das Architekturbüro Staib, Dresden/Stuttgart errang mit seinem Entwurf den 1. Preis. Mit zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen bestätigte der Stadtrat das Ergebnis des Wettbewerbs und beauftragt das Büro Staib Dresden mit der weiteren Planung.
Vom 2. bis zum 7. Februar werden die abgegebenen Entwürfe für das neue Rathaus am Meeraner Markt in der „Teppichwelt“ in der Packhofstraße für die Bevölkerung ausgestellt.
(Das interessante Projekt mit dem ersten Preis wurde vom im Juni 1999 neu gewählten Stadtrat verworfen.)

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Am Rande

 

Anstrengend

Die Männer waren anno 2008 nur zu bedauern. Kaum hatten sie in der Walpurgisnacht beim Hexenbrennen ihr Bestes gegeben, mußten sie am Himmelfahrtstag, der diesmal genau auf den 1. Mai fiel, früh aus den Federn, um die Männertagstraditionen ordentlich hochleben zu lassen. Wer den ganzen Tag durchhielt, seufzte am Abend vielleicht froh ob der Tatsache, daß er nicht auch noch in der Mai-Demonstration mitmarschieren mußte. hp

 

Erstaunlich

Wie oft ärgert man sich über die „Zartheit“ der gelben Säcke, die manchmal beim bloßen Abreißen von der Rolle schon kaputtgehen. Um so erstaunlicher Anfang April ein Beispiel auf der Rosa-Luxemburg-Straße, das zeigte, wofür sich ein gelber Sack eignet. Dort parkte ein Kleinwagen, dessen kaputtes Heckfenster notdürftig verschlossen worden war – auch unter Zuhilfenahme eines gelben Sackes. Wer sagt’s denn? jw.

 

Vorbildlich

Dem kleinen Garten mit der historischen Laube in der Badener Straße schenkten naturliebende Passanten stets einen Blick. Mit der Straße wurde auch der Garten teilweise und vorübergehend zur Baustelle. Die alte Birke mußte weichen: Mittlerweile stehen dort Ersatzpflanzungen. Und der Gartenbesitzer gestaltet die kleine Fläche zur Mini-Oase um. So brachte er an dem benachbarten Toilettenhäuschen (mit ungewisser Zukunft) ein Holzgitter an, an dem sich bald Gewächse hochranken können, baute eine Wasserstelle, pflanzte eine Hecke am Zaun, entfernte altes Geäst und installierte sogar einen kleinen Kandelaber neben der schönen Laube. Der Sommer kann kommen… jw.

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Kontakt

 

Ihre Zuschriften an das Meeraner Blatt senden Sie bitte an:

Redaktion Meeraner Blatt, Möschlerweg 1 a, 08393 Meerane
oder per e-mail post@meeranerblatt.de
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Impressum

 

MEERANER BLATT
Redaktion 08393 Meerane
Möschlerweg 1 a
Erscheint kostenlos unter www.meeranerblatt.de über Internet in loser Folge

 

Aktuell berichtet

 

Thomas Fedrow, Mittlere Beutau 62, 73728 Esslingen am Neckar,16. Mai 2008

Leserbrief für die Freie Presse, Chemnitz und das Meeraner Blatt

Prof. Dr. Ungerer: Was ist er und was gibt er vor zu sein: Irritation in Berlin und Ludwigsburg

Auf Einladung der Bundeszentrale für politische Bildung Berlin wollte ich mich vom 9. bis 11. April bei einem Seminar anmelden. Es trug den sperrigen Titel „Ist der Geist fassbar? Chancen und Grenzen der Hirnforschung in ihrem Transfer auf die Prozesse der politischen Bildung und Sozialisation am Beispiel des Wertewandels“. Als Referent im Programm war ausgewiesen „Prof. Dr. Lothar Ungerer, PH Ludwigsburg, Institut für Sozialwissenschaften“. Aufgrund einer inhaltlichen Nachfrage wollte ich den Referenten Ungerer bei der PH Ludwigsburg erreichen.
Ich erhielt dort die Auskunft am 04.04.2008 von Frau Dr. Renate Kreile, Professorin des betreffenden Bereichs, dass Herr Ungerer seit Jahren weder hauptamtlicher noch nebenamtlicher Dozent an der PH Ludwigsburg sei. Zur Klarstellung leitete ich am 10.04.2008 schriftlich das offizielle Tagesprogramm der Bundeszentrale für politische Bildung an Prof. Dr. Kreile.

Ferner nahm ich Kontakt mit der Tagungsleiterin  der Bundeszentrale für politische Bildung, Frau Andrea Rögner-Francke auf. Beide Ansprechpartner versicherten mir, dass der Referent seit Jahren nicht mehr Referent an der PH Ludwigsburg sei. Es stellt sich heraus, dass der Referent personengleich  mit dem seit sieben Jahren in Meerane amtierenden Bürgermeister der Stadt Meerane in Sachsen ist. Dies weist auch die Homepage der Stadt unter www.meerane.de aus.

In der Homepage der Stadt Meeerane wird offenkundig unzutreffend folgendes ausgesagt:
„Kurz-Vita  Prof. Dr. Lothar Ungerer, Diplom Verwaltungswirt (FH) nach Jahren: 
1991 – 2001:  Professor für Politikwissenschaft und Politikdidaktik an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg (Stuttgart); Lehraufträge an der Pädagogischen Hochschule bzw. Universität Erfurt und an der Westsächsischen Hochschule Zwickau und  Bürgermeister: Seit 2001 parteiunabhängiger Bürgermeister der Stadt Meerane“.

Es fiel in den genannten Telefonaten zu dieser Referentenbezeichnung auch die milderen Worte von „Unverständlich und Unwürdig“. da der Referent heute nicht der angekündigte Professor der PH  Ludwigsburg ist, sondern hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt Meerane. Unabhängig von Äußerungen und der irritierenden Lage, scheint Herr Ungerer einer Referententätigkeit als „Professor der PH Ludwigsburg“ nachzugehen, um damit in der Öffentlichkeit mit dem Renommee der PH Ludwigsburg zu werben, das ihm nicht zusteht.

Es stellt sich die Frage, ob die vorsätzliche Nennung einer falschen Referentenbezeichnung dazu dienen soll, Meerane und die dortige Funktion zu verschweigen? Der Bürgermeister steht wohl nicht zu seiner Bürgerschaft?
Was bzw. wer ist Herr Ungerer tatsächlich? Wer will er sein? Meine persönlichen Anstrengungen ihn zu befragen, blieben erfolglos. Das wundert mich auch nicht mehr! Angesichts des merkwürdigen Verhaltens von Ungerer liegt die Frage liegt nahe, ob Ungerer möglicherweise eine gesetzlich vorgeschriebene Genehmigung für Nebentätigkeit als Referent hat. Möglicherweise ist Ungerer somit ein Fall für die Rechtsaufsichtsbehörde.

Es fragt sich weiterhin, ob in Meerane Kenntnis über diese Nebentätigkeit des Bürgermeisters besteht.

Anlage: Tagungsprogramm der Bundeszentrale für politische Bildung, „Ist der Geist fassbar? Chancen und Grenzen der Hirnforschung in ihrem Transfer auf die Prozesse der politischen Bildung und Sozialisation am Beispiel des Wertewandels“, Termin: 09. bis 11. April 2008

Thomas  Fedrow
Esslingen/Neckar

bpb-Logo

Tagungsprogramm
Ist der Geist fassbar? Chancen und Grenzen der Hirnforschung in ihrem Transfer auf die Prozesse der politischen Bildung und Sozialisation am Beispiel des Wertewandels
Termin : 09. bis 11. April 2008

im Roncalli-Haus in 39104 Magdeburg, Josef-Metzger-Str. 12/13 (nahe dem Hauptbahnhof Magdeburg), Tel.: 0391/5 96 14 00; Telefax : 0391/5 96 14 40; Email: roncallihaus@t-online.de 
 
Referent / Moderator: Prof. Dr. Lothar A. Ungerer, PH Ludwigsburg, Inst. für Sozialwissenschaften

Tagungsleitung: Andrea Rögner-Francke, Bundeszentrale für politische Bildung, Berlin


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