Meeraner Blatt
Kommunikationsplattform für interessierte Bürger in und um Meerane
Ausgabe Nr.21 – 12. Juli 2005 Gegründet im November 1989 – Online-Ausgabe seit 2004

Virtuelle Ausgabe Nr. 21 vom 12. Juli 2005

 

Meeraner Kaleidoskop

 

Heißluftballon über Meerane 2005

Heißluftballon an einem Junimorgen über Meerane kurz vor der Landung am Möschlerweg

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Meeraner Krankenhaus geschlossen, was nun?

 
Nachdem der Kreistag die übereilte Schließung des Meeraner Krankenhauses, wenn auch mit knapper Mehrheit, beschlossen hatte, gewann man den Eindruck, dass dem Landkreis wie der Stadt Meerane die weitere diesbezügliche Entwicklung aus dem Ruder lief. Der Rückzug des Landkreises aus diesem traditionsreichen ehemaligen Stadtkrankenhaus von Meerane wird in die Annalen eingehen. Dabei wird die Art und Weise genau so beleuchtet bleiben wie die Tatsache an sich, dass zur Einsparung von angeblich rund 500.000 € Zuschuss jährlich eine funktionierende stationäre Einheit in Meerane geschlossen wird, um anschließend am Glauchauer Krankenhaus einen Erweiterungsbau für über 20 Millionen € zu errichten. Ob diese Rechnung einer späteren Prüfung der Wirtschaftlichkeit dieser Ausgaben von Steuergeldern und Sozialbeiträgen standhält, bleibt abzuwarten. Den Bürgern in Meerane konnte das bisher nicht glaubhaft vermittelt werden.
Jetzt muss sich ihre medizinische Versorgung möglichst schnell in die neue Situation hinein finden.

OP-Schwester Edith Werner Meeraner KrankenhausDie inzwischen eingetretene verhärtete Situation zwischen dem Glauchauer Landratsamt und der Stadt Meerane ist sehr zu bedauern. Eine Auswirkung auf weitere Bereiche steht zu befürchten. Dem Landrat kommt dabei ein hohes Maß an mangelndem Gespür für verständliche und damit glaubhafte Informationspolitik zu.
Kein Wort des Bedauerns für das Ergebnis des von ihm selbst herbeigeführten Aufsichtsratsbeschlusses zur Schließung des Meeraner Krankenhauses, statt dessen sein Drängen auf ein möglichst rasches Ende.
Kein feierlicher Abschluss der Einrichtung mit den Mitarbeitern, keine Verabschiedung von Dr. Dietmar Walter als Chefarzt. All das war nach dem Schlagabtausch seit Anfang des Jahres nicht mehr gewollt. Die Absicht von Meerane, einen anderen Betreiber für das Krankenhaus zu finden, hat die Aktivitäten seitens des Kreiskrankenhauses Glauchau zur Schließung eher noch beschleunigt und Ende Juni zum sofortigen Beginn der Beräumung von Stationen in Meerane samt Ausbau von Einrichtungsgegenständen geführt. Schließlich braucht man künftig die Meeraner Patienten in Glauchau und nicht eine Konkurrenz vor Ort in Meerane.

 

   OP-Schwester Edith Werner am 1. Juli 05
   Sie war fast 40 Jahre im Meeraner KH tätig

Die Gegenreaktion in Meerane stützte sich auf eine breite Bürgerschaft, ambulant tätige Ärzte und Ärzte im Ruhestand Doch Ihre Aktionen verhallten. Ebenso unwirksam blieb der Aktionismus von Bürgermeister und Stadträten vor laufenden Fernsehkameras am 30. Juni. Ihre Besetzung des Krankenhauses war sogar rechtlich nicht unbedenklich.
Nun ist die Situation total verfahren. Sicherheitsfirmen bewachen das Haus, Rechtsanwälte bekommen Arbeit ob der Besitzstreitigkeiten über das Krankenhausinventar und die Bürger warten auf ein Ergebnis.
Der Glauchau-Meeraner Bierkrieg dauerte von 1651 bis 1729. Diesmal geht es aber um die medizinische Versorgung der Bürger von Meerane und Umgebung, eine lebensnotwendige Angelegenheit, zu deren Aufrechterhaltung persönliche Animositäten oder Profilierungsabsichten zurück stehen sollten. – o –

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Leserbrief

Meeraner Reminiszenz

Es war mir ein Bedürfnis, dem ersten demokratisch gewählten Bürgermeister nach der Wende, Herrn Dr. Peter Ohl, in Meerane zu seinem 65. Geburtstag zu gratulieren und iIhm alles Gute für seinen dritten Lebensabschnitt zu wünschen. Dies ganz besonders, weil ich die enormen Schwierigkeiten ab 1990 bei den Umstellungen zu einer zeitgemäßen Verwaltung kennengelernt und intensiv kritisch beleuchtet habe. Strukturelle und inhaltliche Aufgabenänderungen waren nicht in zehn Jahren zu schaffen. Vor allem nicht ohne ausreichend qualifiziertes Fachpersonal. Da in dieser Anfangszeit die Schaffung von Arbeitsplätzen ein Schwerpunkt war, habe ich mich daher gefreut, als ich bei meiner Anreise im Radio Sachsen hörte, dass sich die Fa. Borsig in Meerane niederlässt und damit die bei der staatlichen Förderung vorgegebene Quote für Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe erreicht und damit eine Rückzahlung von Zuschüssen des Landes Sachsen künftig nicht mehr möglich ist. Die 10-jährigen Schwierigkeiten der Vorbereitung seit 1991 tragen damit für die Bürger Früchte, weil so etwa 2.600 bis 2.800 Arbeitsplätze geschaffen und gesichert wurden, die der Stadt anhaltend zu Steuereinnahmen verhelfen. Mit ihnen können nun neue Schwerpunkte gesetzt und weiter Aufgaben erfüllt werden.

Da ich bei diesem Besuch nicht arbeiten musste, konnte ich die Stadt mit Muße erleben. Ein Spaziergang durch den Wunderlichpark war mir zuvor nicht vergönnt; ich kannte ihn nur auf der Karte. Er ist ein Juwel. Über meinen Baum im Hochzeitswald war ich etwas betrübt. Ich verliere aber nicht die Hoffnung, dass er mit seinen Narben wächst und gedeiht, wie ich dies der Stadt von Herzen wunsche. Die Zukunft dar Stadt wird nicht leicht sein, aber das erste unsichere Dezennium ist gemeistert. Etwas Vollkommenes, das jedem gefällt, gibt es nicht.

Überrascht und entsetzt war ich, als ich aus dem Fernsehen und aus der Zeitung „BIick“ von der Besetzung des Krankenhauses durch Stadträte und Bürgermeister sowie von Rathausmitarbeitern erfuhr. Es ist lobenswert, wenn eine Kommunalverwaltung sich um die Interessen ihrer Bürger in der Gesundheitsversorgung kümmert. Dies muss allerdings vor der Entscheidung durch das zuständige Organ erfolgen. Danach sind solche Besetzungen rechtswidrig. Für staatstragende Organe der Stadt und für Mitarbeiter der Stadt sind sie unwürdig und gefährlich. Wie will eine solche Verwaltung z..B. als Ortspolizeibehörde oder als Baurechtsbehörde gegen rechtswidriges Handeln von Bürgern, Jugendlichen, Vereinen vorgehen, wenn sie selbst Gewalt anwendet ?

Wie will ein Stadtrat eine von ihm getroffene unpopuläre aber notwendige Entscheidung verteidigen und evtl. von Bürgern dagegen durchgeführte Besetzungen abwehren, wenn er selbst solche Maßnahmen anwendet? Es gibt rechtsstaatliche Mittel, die der Stadt vermeintliche Rechte sichern hilft. Eine gerichtliche einstweilige Anordnung ist bei unklaren Eigentumsfragen und bei strittiger Vertragsauslegung innerhalb weniger Stunden zu erreichen, ist aber nicht spektakulär. Wenn die Stadt noch Grundstückseigentümerin ist, kann es m. E. nur um die Rechtsfrage gehen: „Was gilt vor der Einrichtung das Krankenhauses als mit dem Gebäude fest verbunden und gehört damit zum Grundeigentum und was ist mobile Einrichtung und gehört dem Krankenhausbetreiber“. Am richtigen Demokratieverständnis ist zu zweifeln, wenn Stadt und Landkreis kein Ergebnis in einem Gespräch erreichen können. Populistische Fernseh-und Zeitungsberichte sind sicherlich der falsche Weg und können zu Verhärtungen führen. Sie machen den Bürgern Fürsorge vor, die nicht vorhanden ist und vertuschen Unzulänglichkeiten. Ich konnte meinen Ärger darüber mit einem Glas „Draufgänger“ aus Meerane runterspülen. Ansonsten war ich aber gerne wieder einmal in Ihrer Stadt. Veränderungen habe ich registriert, teils mit mehr, teils mit weniger Freude.

Ralph Schmid, Kreisverwaltungsdirektor a. D., Ludwigsburg

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Meeraner Ortschronisten legen Zeittafel vor
Illustrierte Reise durch die Jahr 1970 bis 1989

68 Jahre nach Erscheinen des Heimatbuches der Stadt Meerane 1930 legte die Arbeitsgruppe Ortschronik im Meeraner Bürgerverein eine Zeittafel über „20 Jahre Meerane“ vor. Dokumentiert wurden wichtige Ereignisse zur Stadtgeschichte von 1930 bis 1949 mit dem Ziel, eine Lücke in der Stadtchronik zu schließen. Die Grundlage bildeten Zeitungsartikel, Recherchen in Archiven, Chroniken und Festschriften, persönliche Aufzeichnungen von Meeraner Bürgern und Gespräche sowie Foto- und Ansichtskartensammlungen. Ein zweiter Band umfaßte die Jahre 1950 bis 1969.

Und nun liegt die Zeittafel für die Jahre 1970 bis 1989 vor, zusammengetragen von den Mitgliedern der Arbeitsgruppe Ortschronik Christine Bachmann, Alfred Eckhardt, Klaus Grass, Ekkehardt Jansche, Klaus Koch, Lieselotte Miller, Heinz Seidel und Helga Zipfel und mitgestaltet von Hilmar Kayser, Markus Rech und Andreas Rogler. Äußerlich diesmal in braun gebunden, mit Stadtwappen und dem Aufdruck Zeittafel der Stadt Meerane 1970-1989, umfaßt das Buch 283 Seiten, für deren Gesamtherstellung Hessel Druck & Satz Meerane verantwortlich zeichnet. Bei der öffentlichen Präsentation des Bandes am 30. Juni 2005 im Trausaal des Alten Rathauses waren die Verfasser der Zeittafel leider nahezu unter sich.

Die 3 Zeittafeln stellen das Ergebnis einer enormen Fleißarbeit dar, wobei dies Anerkennung nicht zuletzt auch deshalb verdient, weil, mit allem Respekt gesagt, die Ortschronisten selbst insgesamt wesentlich mehr Lebensjahre als die von ihnen dargestellten 60 zu bieten haben und sie außerdem ehrenamtlich tätig sind. Regelmäßig trafen sie sich über Jahre, sichteten, ordneten, recherchierten in Sachen Stadthistorie und schufen eine Grundlage, die durch Hinweise natürlich jederzeit noch vervollständigt werden kann und soll. Wer mit den Ortschronisten ins Gespräch kommen will, hat dazu mittwochs von 16 bis 18 Uhr in der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule in der Leipziger Straße Gelegenheit. Dort gibt es übrigens auch die neue Zeittafel für 22,85 € zu kaufen, die außerdem noch in der Buchhandlung Goerke, August-Bebel-Straße zu haben ist.

An manchen Stellen der Zeittafel stutzt man zunächst. So beispielsweise wenn unter einem Foto steht – Sammlung: B.d.g.T. Das Verzeichnis auf den Seiten 281 und 282 hilft weiter. Es handelt sich, so steht es schwarz auf weiß, um das Buch der guten Taten der Stadt Meerane. Oder wenn ohne Angabe, ob eine Zeitung zitiert wird, zu lesen ist, der Genosse Sowieso wurde verabschiedet und die Genossin Sowieso berufen. Wie bereits in den beiden Vorgängerbänden, weisen die Chronisten im Vorspann darauf hin, daß die Inhalte die Auffassungen der damaligen Zeit dokumentieren.

Die damalige Zeit. Sie liegt soweit nicht zurück, und dennoch kommt der Leser resp. Betrachter ins Staunen, was bereits in Vergessenheit geriet, was man nie wahrgenommen hatte. Viele Meeraner dürften sich auf den zahlreichen Bildern wiedererkennen, allerdings ein wenig „verjüngt“. So die Mitglieder der Gruppe „Meridas“, die 1970 ihr 10jähriges Bestehen feierten. Abgelichtet wurde Ofensetzermeister Runst mit den „Spielenden Kindern“ im Mai 1983, also mit jenem Kunstwerk, das anno 2005 einen neuen Standort erhielt. Unter dem 20.März 1974 vermerkt die Zeittafel: „In der Augasse wird bis zur 800-Jahr-Feier eine Toilettenanlage gebaut.“ Wiedersehen mit einer Schlange bietet Seite 72 mit einem Foto von der Eröffnung der „Gesunden Ernährung“ im Jahre 1974.

Interessant liest sich das Jahr 1989. Eine Eintragung am 07. September 1989 berichtet die Themen der Stadtverordnetenversammlung „Einschätzung der Ereignisse der sozialistischen Gemeinschaftsarbeit sowie der Abschluß von Kommunalverträgen und deren Realisierung“. Die 2. Sitzung des Kreistages im Jugendklubhaus befaßt sich am 21. September 1989 mit „Aufgaben bei der rationelleren Gestaltung der Transport- und Beförderungsprozesse im Kreis Glauchau“. Meeraner Ärzte nehmen in dieser Zeit die Vorgänge im Land ernst und „nutzen den Monatsbericht an den Rat des Kreises, Abteilung Gesundheitswesen, um darin auf die Ausreise junger Menschen aufmerksam zu machen“ (25. September 1989). Am 09.Oktober 1989 fand das erste Friedensgebet in St. Martin mit 300 Teilnehmern statt, am 30. Oktober 1989 „Friedensgebet und Montagsdemo mit ca. 2 000 Teilnehmern“, am 18. November 1989 erscheint „die erste Ausgabe des Meeraner Blattes“, am 23. Dezember 1989 tagt „erstmals der Runde Tisch“… jw.

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VIELE JAHRE ZURÜCK Meerane Sperlingsberg in der Crotenlaideführt uns dieses Foto vom Sperlingsberg in der Crotenlaide. Den Weitblick übers Feld versperren heute die im Bruchgelände im Laufe der Jahrzehnte gewachsenen Bäume und Sträucher. Im Gebiet, in den 1990er Jahren vom Eigentümer durch ausgediente hölzerne Eisenbahnschwellen umzäunt, suchen Rehe Schutz und Nahrung, und natürlich richtete sich auch noch anderes Getier hier häuslich ein.

Ein relativ schmaler Streifen entlang der Straße wird im Sommer von den Kühen der Schönberger Genossenschaft abgeweidet, die so zu den Wiesen am Crotenlaider Weg und Götzenthal gelangen. Der Sperlingsberg selbst veränderte im letzten Jahr sein Aussehen völlig. Die bis dato an trockenen Tagen ziemlich staubige Straße mit nicht wenigen Löchern erhielt aus Mitteln der Flutopferhilfe eine Asphaltdecke und dazu noch eine Beleuchtung. Zur Freude der Anwohner wurde das Vorhaben zu 100 Prozent gefördert und ein Straßeausbausbeitrag wurde nicht verlangt. jw.

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In memoriam

Harry Lehmann ist am 01.Juli 2005 gestorben. Lesern des Meeraner Blattes bleibt Harry Lehmann in guter Erinnerung wegen seiner vielen Beiträge in den Anfangsjahren des MB. Seine Themen Tiere und Pflanzen, seine Beiträge kurz, treffend und humorvoll. Im Oktober 1991 empfiehlt Harry Lehmann zum Beispiel im MB „Mehr grüne Wände in unserer Stadt“, legt die Vorzüge dar, wenn Wilder Wein, Efeu, Trompetenblume die Fassaden zieren und stellt fest, jetzt ist Pflanzzeit. Dieses Motto gilt nach wie vor, bald ist Herbst 2005. jw.

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Herr Günter Drews wurde 85

Fast 15 Jahre ist Herr Günter Drews mit unserer Stadt Meerane verbunden und immer wieder hat er in dieser Zeit Gelegenheiten gesucht, über sein großes betriebliches Engagement hinaus, eine Brücke von seinem Stammbetrieb in Schrozberg nach Meerane zu schlagen.

Zum Neujahrsempfang 1992 war er erstmalig offizieller Gast in Meerane und überreichte der damals über 100-jährige Frau Else Rauschenbach ein Drews-Tuch. Die Video Mode-Präsentation „Berlin-Berlin“ folgte an seinem 72. Geburtstag in der Meeraner Stadthalle und machte ihn in unserer Stadt bekannt. In dieser Zeit liefen die vorbereitenden Baumaßnahmen in den vormaligen Technischen Textilien bereits auf vollen Touren. Am 9. Oktober 1992 folgte die Einweihung Ihrer sächsischen Firma „Drews Meerane“ GmbH. Das wurde nach den vielen Firmenliquidationen der Wendezeit nicht nur zum Neustart der 450-jährigen Textiltradition in Meerane, sondern war ein besonderer Schritt im schwierigen Prozess der deutschen Wiedervereinigung. Auch rückte Meerane damit in den Blickpunkt von Dresden. Staatsminister Dr. Schommer, Herr Schlicht, bald auch Ministerpräsident Prof. Dr. Biedenkopf waren bei Ihnen zu Gast.

Mit creativen Ideen fand er immer neue Möglichkeiten, die Firma und damit Meerane ins Gespräch zu bringen. Die Leistungen fand immer wieder große Anerkennung. Erinnert sei in diesem Zusammenhang an die besonderen Erfolge und Höhepunkten in Meerane, Dresden, Berlin, Frankfurt und Paris und sind die Basis, um sich in dem immer komplizierter werdenden Textilmarkt weltweit behaupten zu können.

Dazu aus Meerane dem Jubilar, Herrn Günter Drews weiterhin Gesundheit, Kraft und unternehmerisches Glück.

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Meeraner Luftbild von 1945 

Luftbild Meerane 1945Die Redaktion erreichten mehrere Anfragen
zu dem Luftbild der Amerikaner
von 1945, welches im mb Nr.19 abgebildet war.
Interessenten können dieses Bild im Format 100 x 100 cm in der neu eröffneten
Tischlerei von Tischlermeister Till Ohl in
Schönberg /Tettau
(ehemaliges Landwarenhaus) betrachten.

 

 

 

 

 

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Aus anderen Zeitungen

Logo-Die_Weltvom 8. Juli 2005

Lotse durch die Informationsflut

Vor 400 Jahren schlug in Straßburg die Geburtsstunde der Zeitung.
Mainzer Ausstellung zeigt ein Medium mit Zukunft

Das Jubiläum wäre glatt vergessen worden, hätte nicht der Pressehistoriker Martin Welke Alarm geschlagen. 1987 entdeckte Welke im Straßburger Stadtarchiv ein Schriftstück, das die Geburt der gedruckten Zeitung dokumentiert: die Bittschrift des Buchhändlers und Druckereibesitzers Johann Carolus an den Rat der elsässischen Stadt, die damals zum Heiligen Römischen reich deutscher Nation gehörte.

Der umtriebige Carolus war zur Jahresmitte 1605 dazu übergegangen, seine bis dahin handschriftlichen Nachrichtensammlungen, die er kommerziell vertrieb, Woche für Woche in Druck zu geben, „weil es mit dem Abschreiben langsam zugegangen“; nun bat er die Stadtväter um „Schutz vor Nachdruck durch andere Drucker“. Diese „Freyheit“ wurde ihm zwar verweigert, aber gegen den Weiterdruck des periodischen Nachrichtenblattes mit dem schmucklosen Titel „Relation“ hatten die Hohen Herren nichts einzuwenden. Damit begann die Zeitung – per Definition ein regelmäßig erscheinendes Druckerzeugnis mit aktuellem und universalem Inhalt, das sich an jedermann wendet – ihre einzigartige Karriere als Lesestoff für alle.
Welke nennt den 400. Geburtstag der Zeitung „das wohl bedeutendste kulturhistorische Jubiläum des laufenden Jahrzehnts.

Aus anderen Zeitungen

Die Freie Presse berichtete dieser Tage über die vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde jetzt unter www.isgv-.de ins Internet gestellte Sächsische Biographie mit 7 759 Personen und bis jetzt 200 vollständigen Kurzbiographien. Die Probe auf’s Exempel ergab, daß sich zu den hierorts als „berühmte Meeraner“ gehandelten Persönlichkeiten Einträge (noch keine Kurzbiographien)finden zu Otto Griebel (Maler, in Meerane geboren und in Dresden gestorben), zu Friedrich Eduard Bilz (erwähnt als Naturkundler und Schriftsteller), außerdem Richard Hofmann (1906 in Meerane geboren und 1983 in Freital verstorben, Sportler und Sportfunktionär). Moritz Röbbecke, Werner Bochmann, Ralph-Arthur Roberts, Erich Knauf und die Orgelbauer Friederici fehlen. Noch, denn Ergänzungen und Fragen sind ausdrücklich gewollt. jw.

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Kultur

 

Die Dixielandband „hot and blue“ Meerane ist für das 36. Internationalen Dixieland Festival anlässlich „800 Jahre Dresden“ vom 10. bis 14. Mai 2006 in Dresden nominiert.

 

Zurückgeblättert

 

Meeraner Stadtentwicklung aus meiner Sicht  (Folge 18) von Dr. Peter Ohl

April 1995

Sonderausstellung zum 100. Geburtstag vom Maler Otto Griebel (geb. am 31.03.1895) im Heimatmuseum

Wieder Grüner Markt an jedem Sonnabend auf dem Markt. Der Bürgermeister und die anwesenden Händler stoßen zum Auftakt „Draufgänger“ an.

Das Meerane Magazin, eine Image gute Broschüre, gestaltet von Ulrich Villwock, ist erschienen.

Letzte Vorstellung der freien Theatergruppe DIN um Dirk Grüning in Meerane „Himmel voller Erde“ (01.04.)
In Lörrach wird Gudrun Heute-Bluhm als Nachfolgerin von Rainer Offergeld zum OB gewählt (02.04.)

Die Wirtschaftsinitiativen für Deutschland e. V. zeichnen Meerane als erste Stadt in den neuen Bundesländern mit dem Titel „Investorenfreundliche Gemeinde“ aus. (04.04.) Festredner auf dem Symposium in der Stadthalle sind: Dr. H.-J. Bremme (BASF), Dr. P. Ohl (Bürgermeister Meerane), K. Lischka (sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit), Th. Ernst (Bundesministerium für Wirtschaft), Prof. H. Hill (Universität Speyer), R. Hennlein (ANZAG) und G. Dombrowski (MESTEG)
und Günter Drews (DREWS Meerane GmbH). Das Meeraner Modell – sofort baureifes Land in beliebigem Zuschnitt für Gewerbe und Industrie aus einer Hand – wird als wesentliche Voraussetzung für den wirtschaftlichen Aufschwung der neuen Bundesländer herausgestellt. Kurze Wege für Investoren und rasche Genehmigungsverfahren wurden zum Meeraner Markenzeichen, von dem bis heute profitiert wird, was die jüngste Ansiedlung der Firma Borsig ZM im Meeraner Gewerbegebiet erneut belegt.

Gründung des Präventionsrates in Meerane auf Initiative von Bürgermeister Dr. Ohl und Polizeidirektor Müller (Polizeidirektion Zwickau) zur Verhütung von Gewalt und Kriminalität. In diesem Gremium arbeiten künftig interessierte Bürger, Gruppen und Verbände. Die Leitung übernahm der Erste Beigeordnete Illing (05.04.).

Verhandlung zwischen AZV Götzenthal und Regierungspräsidium im Vorfeld des Kläranlagen- und Sammlerbaus in Meerane (10.04.)

Bürgerversammlung zum Kanalbau in der Zwickauer Straße (11.04.)

Gespräch Bürgermeister mit Landrat zur Sicherung des Betriebs des Meeraner Krankenhauses und zu den nachteiligen Auswirkungen der Gebietsreform auf Meerane.

Der Stadtrat stimmt der Anlage eines Kreisverkehrs am Meistereck zu. Ebenso wird der Vertrag mit dem Verein „Annaparkhütte“ e. V. abgesegnet, der dem Verein die Betreibung der Freizeiteinrichtung überträgt und damit die Stadt entlastet. (20.04.)

Autofreier Tag in der Stadtverwaltung (20.04.)

In der Galerie ART-IN lädt der Kunstverein zum Einmannstück von Patrik Süskind „Der Kontrabass“

Regio-Messe in der Partnerstadt Lörrach mit Meeraner Stand (28.-30.04.)

Die Meeraner Freiwillige Feuerwehr begeht ihr 130-jähriges Jubiläum und sammelt Spenden für die Ausgestaltung des neuen Gerätehauses (29./30.04.)

 

Am Rande

 

Bewährtes Utensil

Im Falle eines Falles greifen die meisten Zeitgenossen doch auf die gute alte Mausefalle zurück, statt mit Gift zu arbeiten. Wer ein derartiges Fanginstrument benötigt, muß in Meerane nicht lange suchen. Im zentrumsnahen Lebensmittel-Einkaufsmarkt wird er fündig, er braucht sich nur dort umzutun, wo diverse nützliche Utensilien für Küche und Haus angeboten werden. Dort hängt zwischen einer Muskatnußreibe aus Edelstahl und einer Seifenablage aus Plaste eben die seit zig Jahren bewährte Mausefalle aus Holz. jw.

 

Hahn im Korb

Leon war offensichtlich der „Hahn im Korb“ bei Biene, Senta und Tina.
Allerdings geht es hier nicht um ein Federvieh, sondern um einen ansehnlichen Vierbeiner, der neulich höchst erfreut im Tierarztwartezimmer die erwähnten Hundedamen begrüßte. Schnell kamen die Besitzerinnen ins Gespräch über die Eigenarten, Vorlieben und Gewohnheiten der Lieblinge, so daß nach einer Weile eine der Frauen meinte, es sei „wie früher bei der Mütterberatung“. Wen wundert es bei so viel familiärer Atmosphäre, daß Leon von Frauchen in Aussicht gestellt bekam, diesmal würde es bei „Onkel Ulf“ ganz schnell gehen. jw.

 

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