Meeraner Blatt
Kommunikationsplattform für interessierte Bürger in und um Meerane
Ausgabe Nr.08 – 14. Mai 2004 Gegründet im November 1989 – Online-Ausgabe seit 2004

Virtuelle Ausgabe Nr. 8 vom 14. Mai 2004

 

Meeraner Kaleidoskop

Beim Technischen Ausschusses am 04.05.04 notiert
Beste Lösung: Gartenabfälle komplett kompostieren

VERBRENNEN VON PFLANZLICHEN ABFÄLLEN, damit stand ein quasi „brandheißes“ Thema auf der Tagesordnung der 45. Sitzung des Technischen Ausschusses, zu dem Herr Zetsche, Leiter des Umweltamtes des Landkreises, und Herr Jakobeit, seit 1. Mai Geschäftsführer des Territorialverbandes der Kleingärtner, eingeladen worden waren. Während in Glauchau nach einer Veröffentlichung im Amtsblatt die Feuer im April / Oktober lodern und qualmen, ist Verbrennen in Meerane nur im Zusammenhang mit Traditionsfeuern möglich, z. B. beim Hexenbrennen, was immer wieder zu Diskussionen führte.

Die geltende Pflanzenabfallverordnung, so Herr Zetsche, gibt auf, Abfälle zu vermeiden, zu verwerten, zu entsorgen. Letzteres nur in dafür zugelassenen Deponien oder Verbrennungsanlagen. Für Kleingärtner stehe das Kompostieren im Vordergrund, Ausnahmen müßten im Landratsamt beantragt werden. Meerane befinde sich völlig in Übereinstimmung mit der geltenden Verordnung. Was Krankheiten der Pflanzen betrifft, z. B. Feuerbrand, so ist Verbrennen erlaubt. Die Frage nach Möglichkeiten, die die Stadt biete, beantwortete Frau Stäuber von der Stadtverwaltung dahingehend, daß man sich beispielsweise die Braune Tonne bestellen, Abfälle nach Hainichen zur GAR-Deponie oder anderen Deponien bringen oder einen Containerdienst beanspruchen könne. Im Amtsblatt wird auf diese Dinge regelmäßig hingewiesen. Über den in Kleingartenanlagen abgefragten Bedarf über Containergrößen habe es keine Rückmeldung gegeben. Herr Jakobeit, der 66 Vereine im Territorium, davon 19 im Meerane vertritt, wies darauf hin, daß man gleiches Recht für alle anstrebe.

Obwohl sich Meerane im Rahmen der Pflanzenabfallverordnung bewegt, treten Probleme auf. Frau Stäuber erläuterte, daß es sich bei den Feuern zum Hexenbrennen nicht selten um „Saubermachfeuer“ handeln würde, wobei Laub und manchmal sonst etwas verbrannt würde, was verboten sei. Ungute Gefühle räumte der Bürgermeister ein. 89 Hexenbrennen gab es in der Gemarkung Meerane dieses Jahr, das größte auf dem Schützenplatz, das ausreichend Möglichkeiten zum Abbrennen von Gartenabfällen bot und friedlich verlief, nicht zuletzt dank eines privaten Sicherheitsdienstes. Zunehmend jedoch habe er den Eindruck, um die sogenannten Traditionsfeuer entwickelten sich anarchische Zustände, und besonders Rechte nutzten sie mehr und mehr als Sonnwendfeier mit einsprechenden Auffälligkeiten.

DIREKT VON EINER BÜRGERVERSAMMLUNG ZUR FRIEDRICHSTRASSE kam Frau Jantsch, Stadtverwaltung, und berichtete über den Stand der Baumaßnahmen. Am Sperlingsberg liege man relativ im Zeitplan, an der Friedrichstraße beginne man am 17. Mai (Ende am 30.09.), die Brücke an der Wehrwiese soll vom 05.06. bis 24.09. erneuert werden. Für das Vorhaben am Merzenberg gibt es eine mündliche Zusage zur Verlängerung vom Regierungspräsidium, zur Zeit wird dort begutachtet und vermessen. Auch die Forststraße befinde sich in der Realisierungsphase, die Verbindung Schäferberg / Franzenweg, so wurde in Aussicht gestellt, solle sich in wenigen Tagen in befahrbarem Zustand befinden, um einige der Maßnahmen zu nennen.

EINEN KREISVERKEHR in der Brüderstraße/am Meistereck wird es nicht geben, sondern eine Ampelregelung. Die Entscheidung sei vor allem wegen der Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer in dem Gebiet so gefallen, wurde mitgeteilt und eine intelligente Ampelkreuzung in Aussicht gestellt. Übrigens sei die Lösung Kreisverkehr schon lange vom Tisch, denn der Freistaat, verantwortlich für die Straße, müßte dafür Flächen von der Stadt erwerben, was er nicht tut. Die Forderung für ein Gesamtkonzept ohne Ampeln an der Fläche des Hortes für aus der Poststraße kommende Fahrzeuge, die in die Wiesentalstraße, die Achterbahn, die Friedrichstraße einbiegen, stellte Stadtrat Weichold. Dazu merkte der Bürgermeister an, man hätte die Fläche schon mindestens dreimal verkaufen können.

Zunächst beginne dort aber Ende des Jahres der Bau eines Regenüberlaufbeckens unter der Fläche des ehemaligen Hortes. Wenn dies im Boden und die Wehrgasse im Zusammenhang mit dem Sammlerbau gerichtet sei, beginne die Vermarktung der Fläche dort, für die eine Handelseinrichtung Interesse zeige. Problematisch sei die Wiesentalstraße, eine Ortsstraße, die im Rahmen einer Deckensanierung in Ordnung gebracht werden soll. Auf die unrechtmäßige Benutzung der Ausweichstraße Remser Weg / Franzenweg durch Lkw wies Stadtrat Liebezeit hin.

IM GORNZIGTAL findet am 14. Mai die Gesamtabnahme statt, bis Mitte Juli hat das Meerchen ab Merlacher Weg ein schöneres Bett als bisher, bis Ende Juni gehen auch die Maßnahmen am Dittrichbach zu Ende, informierte Frau Stäuber u. a. zum Thema Gewässer und Hochwasserschutz.

VIELE IN SACHSEN SEIEN AUFGESCHRECKT durch Meldungen über ungerechtfertigt in Anspruch genommene Fluthilfegelder, wandte sich Stadtrat Liebezeit an den Bürgermeister und wollte wissen, ob da etwa auf die Stadt Meerane Rückzahlungsforderungen zukommen könnten. Dazu sagte der Bürgermeister, die Berichte würden sich auf private Anträge beziehen, die zeitverzögert geprüft würden. Bei öffentlichen Anträgen finde eine sofortige Überprüfung statt.

DIE MITTAGSRUHE der 1999 „aufgeweichten“ sogenannten Rasenmäherverordnung wieder einzuführen, dazu gebe es aktuelle Überlegungen und entsprechende Anträge zur Änderung der Polizeiverordnung zum Lärm. Außerdem käme es auch immer wieder zu Verstößen gegen die Vorschriften zur Sonntags- und Feiertagsruhe.

KEIN INFORMATIKUNTERRICHT könne an der Hirschgrundschule zur Zeit stattfinden, da Einbrecher dort Geräte gestohlen, sehr viel Sachschaden angerichtet und Geräte, die noch da seien, durch Hineinschütten von Cola u. ä. unbrauchbar gemacht hätten. Man werde nicht nur an dieser Schule künftig für mehr Sicherheit sorgen müssen, so der Bürgermeister.

ZUM ERHALT MEERANER SCHULEN ist eine größere Kundgebung in Vorbereitung, die nach einem Sternmarsch am 14. Mai, 16 Uhr, auf dem Teichplatz stattfinden soll. Die Situation sei zur Zeit angespannt, in ganz Sachsen rumore es. jw

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Kolloquium im Ponitzer Renaissanceschloß
Happy birthday Dr. Wolfgang Conrad von Thumbshirn

Den 400. Geburtstag von Dr. Wolfgang Conrad von Thumbshirn beging der Förderverein Renaissanceschloß Ponitz e. V. mit einem Kolloquium – und der Festsaal mit seiner wunderbaren Kassettendecke und dem schönen Blick ins Grüne füllte sich am 28.04.2004 bis auf den letzten Platz. Für die passende Einstimmung sorgten Jugendliche der Musikschule Gößnitz mit ihrem Spiel auf historischen Instrumenten. Im Mittelpunkt des Abends stand der Festvortrag, den Frau Löwe von der Altenburger Akademie hielt. Man sei hier im Vaterhaus eines bedeutenden Politikers des 17. Jahrhunderts, stellte sie fest. Der Familie von Thumbshirn gehörte das Schloß über einen langen Zeitraum, und am 28.04.1604 kam Wolfgang Conrad von Thumbshirn hier zur Welt. Die Referentin führte die Zuhörer mit einer Fülle von Fakten und Daten, jeweils illustriert durch Dias, zurück ins Europa zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges und ging bei ihren Ausführungen auch auf viele Details der Geschehnisse und Kriegswirren in der Region Altenburg ein.

Wolfgang Conrad von Thumbshirn, der ein Studium der Rechte (Leipzig, Tübingen) absolviert hatte, machte ab 1639 eine politische Karriere im Herzogtum Altenburg. So wurde er 1640 zum Reichstag nach Regensburg geschickt und nahm an den Friedensverhandlungen in Münster und Osnabrück teil, wobei er ein höchst beachtliche Rolle spielte. Es hieß von ihm, er sei ein Gesandter mit großem Arbeitsanteil, Rechtsgelehrtheit und Tatkraft. Viele der Dias zeigten zeitgenössische Darstellungen der Verhandlungen, Unterzeichnungen, Feiern – mit dabei Wolfgang Conrad von Thumbshirn. Bei dessen Rückkehr wurde übrigens ein großes Friedensfest gefeiert und dabei die Friedenslinde am Dreierhäuschen gepflanzt. Diese „Merlacher Linde“ gibt es heute nicht mehr, aber Ersatzpflanzungen an gleicher Stelle. Anläßlich des 350. Wiederkehr des Westfälischen Friedensschlusses gab die Deutsche Post 1998 eine Briefmarke heraus, auf der man auch Dr. Wolfgang Conrad von Thumbshirn sieht. Viele Jahre übte Thumbshirn in Altenburg das Kanzleramt aus. Übrigens, so erfuhren die Zuhörer, gehörte Thumbshirn der ältesten deutschen Sprachgesellschaft an, der Fruchtbringenden Gesellschaft, in der er Mitgliedsnummer 690 besaß und den Gesellschaftsnamen „Der Treue“ führte. Engagement zeigte er im Zusammenhang mit dem Druck und der Herausgabe der Schriften Luthers. Um dies zu mit ermöglichen, verschuldete sich Wolfgang Conrad von Thumbshirn mit 4 000 Gulden. Am 24.11.1667 starb Wolfgang Conrad von Thumbshirn.

Wie weit verzeigt die Familie war, zeigte eine große Tafel mit dem Stammbaum im Ponitzer Festsaal. Das Publikum der Geburtstagsfeier erfuhr natürlich etwas über die Vorfahren von Wolfgang Conrad von Thumbshirn, dessen eigene Familie und seine Nachfahren, denen beispielsweise die Ponitzer Friedenskirche ihre Silbermannorgel und Altenburg das Lindenaumuseum verdankt.

Nach dem mit viel Beifall bedachten Vortrag wurde eine Tafel enthüllt „Zum Gedenken an Dr. Wolfgang Conrad von Thumbshirn – Mitbegründer des Westfälischen Friedens“, die sich künftig draußen am Ponitzer Schloß befindet. Die vom Förderverein gestiftete Tafel wurde von den Besuchern genauso in Augenschein genommen wie der Stammbaum, eine Fahne „Zu Ehren Wolfgang Conrad von Thumbshirn 1604 – 1667“ und die von der Altenburger Kirchgemeinde für den Abend zu Verfügung gestellten beiden großen Bücher der Luther-Ausgabe (Hauptregister und 1. Band).

Die Anwesenden wurden noch herzlich eingeladen zur Fotoausstellung im Nebenraum. Zusammen mit Monika Dietrich hatte die Meeraner Fotografin Margitta Lehmann den Ort durchforstet und sehenswerte Motive festgehalten, so daß sich selbst „eingefleischte“ Ponitzer verblüfft zeigten, was ihr Ort an Kleinodien zu bieten hatte.

Apropos bieten. Der Ort putzt sich heraus, denn anno 2004 gibt es nicht nur den runden Geburtstag von Dr. Wolfgang Conrad Thumbshirn, sondern vom 27. bis 29. August die 750-Jahr-Feier von Ponitz, datiert doch aus dem Jahre 1254 die älteste bekannte schriftliche Erwähnung. Ein Buch ist bereits zu haben: 750 Jahre Ponitz – Eine Gemeinde im Altenburger Land. Das 175 Seiten umfassende Buch mit vielen Aufnahmen aus Historie und Gegenwart erschien im Geiger-Verlag; Herausgeber ist der Kultur- und Heimatverein Ponitz e.V. (ISBN 3-89570-879-8). jw.

 

Zurückgeblättert

 

Meeraner Stadtentwicklung aus meiner Sicht (Folge 6) von Dr. Peter Ohl

Oktober 1991

Mit der erfolgreichen Umstellung des Heizhauses Oststraße von Braunkohle auf Öl ist  eine wesentliche Ursache der Luftverunreinigung  in unserer Stadt beseitigt worden.
Die Albert-Schweitzer-Schule wird nach der Rekonstruktion feierlich wiedereröffnet. (1.10.)
Am 3. Oktober Markt- und Straßenfest der Meeraner Vereine auf dem Markt.
1. Handels- und Gewerbemesse in Glauchau mit 20 Meeraner Firmen, 30.000 Besucher.
Der zweite Band mit historischen Meeraner Ansichten erscheint.
Am 7. 10. eröffnet die Kleiderkammer von Frau Thieme in der Karolinenstraße.

Das 100. MEERANER BLATT erscheint am 11. 10.; festlicher Empfang in der Galerie.

Am 16. 10. Erster Spatenstich im Gewerbegebiet für die vorgezogenen Erschließungsmaßnahmen unter großer Beteiligung an diesem für die Zukunft von Meerane bis heute wohl bedeutendstem Ereignis seit 1990. “ Es geht nicht nur um ein schönes Meerane, es geht vor allem auch um ein starkes Meerane“. (Der damals von mir verwendete, gravierte Spaten ist bis heute verschwunden.) Mit den Erschließungsarbeiten im ersten Bauabschnitt über 37 Hektar ist die Firma Hellmich-Bauring beauftragt nach den Plänen des Büros Schenk-Wonka sowie für den Abwasserbereich der Büros Gewecke-Siegburg, Fischer-HOT und Dr. Metz-Dresden.

Zu den kulturellen Höhepunkten gehören die Orgelkonzerte in Meerane und Ponitz sowie die Ausstellungen namhafter Künstler in der Galerie ART-IN; diesmal Herta Günther.

Meerane hat nun neben einer Sozialstation auch eine Diakoniestation in der Marienstraße, zusammen mit den privaten Pflegediensten verbessert sich die ambulante Alten- und Krankenpflege deutlich.

Der Meeraner Briefmarkensammelverein e. V. begeht sein 100. Gründungsjubiläum.
Als weiteres Beispiel  der vielen Vereinsaktivitäten sei die 1. Stadtmeisterschaft des Skatvereins „Herzbuben Meerane“ genannt. (16. 10.)

Ein Rad-Fußweg mit Beleuchtung wird auf sächsischer Seite im Rahmen der Erneuerung der alten B 93 von Schwanefeld zum Feldschlößchen gebaut.

                                                            November 1991

Biedenkopf-Brief

Der Stadtrat verleiht Herrn Oberpfarrer Georg Krause i. R. die Ehrenbürgerschaft der Stadt Meerane für seine Verdienste um die Kirch- und Stadtgemeinde nach dem Krieg. In seiner Dankesrede mahnt Georg Krause die Einigkeit der Gesellschaft an, nicht als Machtfrage sondern als Gewissensfrage. Ebenso analysiert er Recht und Freiheit.

Die erste Drehleiter der Firma IVECO in den neuen Bundesländern wird am 17. 11. in Meerane der Feuerwehr übergeben. Die Kameraden schaffen Möglichkeiten zur Einstellung des neuen Fahrzeugs in das alte Gerätehaus.

Der Volkstrauertag wird nun auch im Osten wieder zum Gedenken der Toten begangen. Die auf dem Meeraner Friedhof Versammelten ehren die zahllosen Opfer von Krieg, Verfolgung und Vertreibung.

Erster Spatenstich für die ANZAG in Meerane am 26. 11. Die ungewohnten Ausmaße des geplanten Gebäudes von 135×120 Metern und 8 Metern Höhe hatten im Stadtrat zunächst Grund zu nicht wenigen Bedenken gegeben, aber der Architekt Gerhard Hupach (gest. 1998) konnte mit einer gelungenen Gestaltung ebenso überzeugen wie die in Aussicht gestellten vielen Arbeitsplätze vor allem für Frauen, deren Textilbetriebe nicht überlebten. Letztlich war für die Ansiedlung ausschlaggebend: „Hier in Meerane stimmt die Chemie für unsere Firma.“
Am gleichen Tag eröffnete in der Marienstraße 5 das Porzellanfachgeschäft Opitz in einem neuen ansprechenden Gebäude. 

                                                            Dezember 1991

Große Beratung mit den Meeraner Einzelhändlern zum Thema „Attraktivität der Innenstadt“
Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) legt erste Ergebnisse vor zur Verbesserung der Situation des Handels, des Verkehrs und der Parkplatzprobleme. Ca. 6000 Fahrzeuge wurden pro Tag am Markt gezählt. Verkehrsberuhigung, Parkraumbewirtschaftung und eine Autobahn Anschlussstelle bei Seiferitz werden empfohlen. Ein Kaufhausmagnet soll ins Zentrum.

Im Verein der Unternehmerfrauen des Landkreises wird Frau Petra Lorenz zur ersten Vorsitzenden gewählt. (1..12.)

Rainer Offergeld wird als Oberbürgermeister der Stadt Lörrach wiedergewählt, was wesentlich zur weiteren Festigung der Partnerschaft unserer Städte beiträgt. (8. 12.)

Weihnachtsmarkt vom 12. bis 15.12. auf dem Markt. 

1 Jahr Volkswagen in Sachsen. Am 12. 12. wird in Mosel ein erstes Resümee gezogen.
Mit Herrn Gerd G. Heuß, Geschäftsführer von VW vereinbaren Herr Dombrowski, GF der Mesteg und ich regelmäßige Konsultationen zur Abstimmung über die Ansiedlung von Automobilzulieferern im Meeraner Gewerbegebiet.

Auf der Gemeinderatssitzung informiert Herr Sachs, Geschäftsführer der Wohnbau, über 600 vorliegende Wohnraumanträge bei gleichzeitig leerstehendem Wohnraum wegen vorwiegend schlechtem Zustand. Ungeklärte Eigentumsverhältnisse machen im Einzelbestand Probleme, die Plattenbauten sind noch nicht zugeordnet. Andererseits gehört Meerane zu den wenigen Städten, die schon Mittel aus Hausverkäufen zur Verfügung hat.

Ab dem Schuljahr 1992/93 wird Meerane nach hartem Kampf mit dem übergeordneten Schulamt wieder ein Gymnasium haben. Die Polizeiverordnung wird beschlossen. Der Kindergarten an der Achterbahn und der Technischen Textilien wird geschlossen.
Das „Karl-Liebknecht-Haus“ wird in „Stadthalle“ umbenannt.

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10 Jahre Hochzeitwald in Meerane-Südwest

Laßt Bäume in den Himmel wachsen, hieß es in einem Aufruf zur ersten Baumpflanzung im Gewerbegebiet Meerane-Südwest 1994. Dieser Tage, am 8. Mai, feiert der damals ins Leben gerufene Hochzeitswald seinen 10. Geburtstag und macht dem Motto Jahr für Jahr mehr Ehre, und wenngleich die Buchen, Erlen, Eichen den Himmel noch nicht erreichen, so wachsen sie ihm dennoch Baumring um Baumring entgegen. 36 Bäume bildeten damals den Anfang, den allerersten pflanzten an diesem Tag Bürgermeister Dr. Ohl und Gattin, Nr. 36 der betagte Georg Ribitzki. Aus den unterschiedlichsten Gründen kamen im folgenden Dezennium zweimal jährlich – im Mai und im Oktober – Spender für den neuen Meeraner Wald zusammen: Hochzeit, Ehejubiläum, Geburtstag, Konfirmation, Firmenjubiläum, Vereinsfest, Klassentreffen, Gedenktage…

HochzeitsbaumIm Grünen Buch, anno 1994 angelegt, läßt sich darüber nachlesen, denn jeder Pflanzer kann sich dort eintragen.

Außerdem erhalten alle eine Urkunde und einen Orientierungsplan wie er sich auch am Hochzeitswald selbst befindet. Am 8. Mai 1994, so berichtet MB Nr. 235, herrschte Kaiserwetter, die „Lustigen Meeraner“ spielten auf und Foto Augsten fotografierte die Leute fürs Familienalbum, und tut dies seitdem regelmäßig.

Die guten Geister der Pflanzaktion sind übrigens die Mitarbeiterinnen des Standesamtes, nach deren Listen sich jeder Interessent „seinen“ Baum wählen kann, die die Urkunden ausgeben, das Grüne Buch verwalten, für das Gläschen Sekt sorgen und die Anlässe kundtun. Die notwendigen Vorbereitungen vor Ort führt der Städtische Werkhof aus.

Er sei eine große Freude, dieser Hochzeitswald, sagte damals das Stadtoberhaupt zu den zahlreich erschienenen Bürgern, weil damit der Meeraner Grüngürtel ganz im Sinne von Wilhelm Wunderlich weiterwachse und die Spender sagen könnten:
„Wir haben Meerane einen Wald gepflanzt.“

Im 10. Jahr des Hochzeitswaldes findet nur eine Pflanzung statt und zwar am 24. Oktober. Die Bäume vom Mai hätten es schwerer als im Herbst gepflanzte, war aus dem Standesamt zu erfahren. Das Jubiläum wird dann aber besonders zünftig gefeiert werden und die bisher weit über 500 Bäume im Hochzeitswald dürften an diesem Tag reichlich Nachwuchs bzw. Zuwachs bekommen. jw.

 

Am Rande

 

Verjüngungskur total

Willibald-Krause-Platz heißt ab 14. Mai das Areal an der Kirchgasse, zuletzt genutzt als Parkmöglichkeit für Besucher der Hebammenpraxis Kirchgasse 2. Erinnern werden sich Besucher auch im Zusammenhang mit der 825-Jahr-Feier der Stadt an das lauschige Fleckchen, das damals mit einbezogen worden war. Nun erfuhr der Platz quasi innerhalb weniger Tage eine Verjüngungskur total. Ein Rundweg entstand, Pflanzen und Sträucher kamen in die Erde und die den Platz umgebenden Mauern erhielten rankende Gewächse, die sie über kurz oder lang in grüne Wände verwandeln sollen. Bereits am Donnerstag (13. Mai) konnte man den fertigen Willibald-Krause-Platz betrachten und betreten. Zwei Bänke laden zum Verweilen ein, an einen Abfallbehälter ist gedacht, und der Gedenkstein für den Meeraner Heimatforscher war im Blumenrondell schon gesetzt. Der Stein nahe der schönen alten Kastanie an der Kirchgasse, Willibald Krause würde das wohl gefallen. Die jetzt in die Erde gebrachten Pflanzen dürften übrigens mit dem Wachsen keine Probleme bekommen, denn der Himmel spendete gerade dieser Tage immer wieder sein Naß. Nun braucht sich bloß noch die Sonne dem funkelnagelneuen Willibald-Krause-Platz zuwenden… jw.

www.gugge-meerane.de

Rapsgelb wie die Felder in der Umgebung präsentiert sich seit kurzer Zeit die Giebelwand des ehemaligen Sozialgebäudes der Kläranlage in der Crotenlaide; außen wurde geräumt, innen gemalert, Autos mit gelben Aufklebern fuhren in die Richtung. Und am  13. Mai stand Tasso höchstselbst auf dem Gerüst und verzierte die knallgelbe Wand mit Vereinslogo und Notenzeile, denn die „Meeraner Gnallschoddn `95“ e.V. (1. sächsische Guggemusig!), richteten sich hier ihr neues Domizil ein – und werden von sich hören lassen. jw.

Hauptsache Geschmack

Die Rechtschreibung heutzutage – ein Kapitel für sich. Geplagte Schüler müssen die neuen Regeln lernen, die alten beherrschen. Viele und vor allem namhafte Schriftsteller bestehen darauf, daß ihre Werke in der bisherigen Schreibweise erscheinen. Die Werbung schreibt ohnehin, wie sie will, und die Zeitungen haben sich angesichts der vielen Möglichkeiten Hausorthographien zugelegt. Die FAZ kehrte sogar zur bisher üblichen Orthographie zurück. Das Motto scheint zu sein: „Nichts ist unmöglich!“

Und so wundert man sich nur kurz, wenn beim Blick auf den Kassenzettel eines Meeraner Einkaufsmarktes die Gurken als „Gurcken“ mit ck erscheinen. Die Hauptsache in dem Fall ist schließlich nicht die Schreibweise, sondern ob sie schmecken. jw. 

 Jazz-Merkzettel

Hot & Blue Jazzband: Schloß Lichtenwalde 25. , 26. Juni und 4. Juli , Theatergarten Glauchau 27. Juni, 16.00 Uhr, Kirche Schwarzenberg Neuwelt 3. Juli, 15.00 Uhr

 

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