Meeraner Blatt
Kommunikationsplattform für interessierte Bürger in und um Meerane
Ausgabe Nr.05 – 25. März 2004 Gegründet im November 1989 – Online-Ausgabe seit 2004

Virtuelle Ausgabe Nr. 5 vom 25. März 2004

 

Meeraner Kaleidoskop

 

Einsichtnahme in den Entwurf des Haushaltplans  unter erschwerten Bedingungen

Am 19.03.2004 habe ich die Möglichkeit zur Einsichtnahme in den Entwurf des Doppelhaushaltes 2004/2005 genutzt. Im Bürgerbüro durfte ich hierzu an einem IKEA-Tischchen, Preis 9,90 €, Tischplatte in Sitzhöhe, Platz nehmen. Ob mit diesem Tischchen die Armut der Stadt demonstriert oder Bürger von der Einsichtnahme abgehalten werden sollten, ist unklar. Der Umstand, dass für die Ausstattung des Dienstgebäudes nur 400.000,00 € zur Verfügung standen und die Tatsache, dass ich erst der dritte Meeraner war, der sich für die Stadtfinanzen interessierte, schafften diesbezüglich auch nicht mehr Klarheit.

Bezüglich meines persönlichen Anteils an den Stadtschulden musste ich zur Kenntnis nehmen, dass dieser auch 2003 wieder gestiegen ist, von 2.015,00 € auf 2.150,00 €. Trotz dieser Schuldenlast steht noch Geld zur freien Verteilung an Vereine und Einrichtungen zur Verfügung, das ist erfreulich. Der Verteilerschlüssel erscheint jedoch etwas seltsam. So erhält der Polizeisportverein 5.800,00 €, der Blinden- und Sehbehindertenverband 100,00 €. Wie groß ist der betroffene Personenkreis und wie bedürftig ist dieser ? Gleiches gilt für die Relation zwischen Kunstverein (12.000,00 €) und Volkssolidarität/ Seniorenclub (500,00 €).

Beim weiteren Durchblättern der Unterlagen stellte sich zwangsläufig die Erkenntnis ein, dass es für mich als Nicht-Finanzfachmann unmöglich ist, nach wenigen Stunden auch nur den größeren Teil der Positionen zu erfassen und zu werten.
So unternahm ich wenigstens noch den Versuch Gewissheit zu erlagen, dass, wie verkündet, mit dem Umzug in das neue Verwaltungsgebäude erhebliche Kosten gespart werden.

Unter der Rubrik Ausgaben für Gebäude und Liegenschaften sind aufgeführt:

für Unterhaltung von Grundstücken und baulichen Anlagen     
2002       142.360,00 €                 2004         30.700,00 €

für Bewirtschaftung von Grundstücken und baulichen Anlagen 
2002         49.595,00 €                 2004           8.000,00

Hieraus ergibt sich eine Kostensverringerung 2004 zu 2002 von ca. 153.000,00 €.
Bezieht man die Kosten für Energie und Wasser mit in diese Berechnung ein (Zahlen hier nicht aufgeführt), sinkt die Kostenverringerung auf 107.000,00 €.
Somit müsste also die maximal mögliche Ausgabenverringerung zwischen 153.000,00 € und 107.000,00 € liegen.

Für den Erwerb des Dienstgebäudes waren 4.240.000,00 € erforderlich. Setzt man hierfür einen sehr niedrigen Kreditzins von 4 % und eine geringe Tilgung von 1 % an, ergeben sich jährliche Finanzierungskosten von 212.000,00 €. Zwischen Ausgabenverringerung und Finanzierungskosten besteht demnach eine Differenz, die zwischen 59.000,00 € und 105.000,00 € liegt, allerdings nicht als Einsparung sondern als Mehrkosten. Das kann ja eigentlich nicht sein !

Wahrscheinlich habe ich im Planentwurf etwas falsch gelesen oder übersehen oder jemand hat sich beim Vorzeichen geirrt. Hier besteht Klärungsbedarf.

Optimistisch stimmt die Bilanz der Stadtwerke. Es soll ein Überschuss nach Steuern von 1.367.000,00 € erwirtschaftet werden und eine Ausschüttung von 1.000.000,00 € erfolgen. Nachdenklich wird man bei der Frage; wo kommt das Geld her und wo geht es hin ? -Bernd Zenker-

 

Auf der Sitzung des Verwaltungsausschusses am 15.3.04 notiert

Es ging um die 2. Lesung des Doppelhaushaltes der Stadt Meerane für die Jahre 2004/2005. In relativ kurzen Worten erläuterte die Kämmerin dieses umfangreiche Werk, welches im Jahre 2004 ein Volumen von rund 26,2 Mio € und für das Jahr 2005 ein Volumen von rund 21,4 Mio € aufweist.

Cornelia Köblitz von den Freien Wählern eröffnete ihr Fragenpaket an die Verwaltung mit der Feststellung, dass sie so kurz vor Neuwahlen zum Stadtrat einen Doppelhaushalt nicht für günstig hält, da man den neuen Stadträten damit Entscheidungsmöglichkeiten von vornherein einschränken würde. Anschließend sprach Stadtrat Schilling von der PDS. Auch er lehnt den Doppelhaushalt ab. Seine Begründung decke sich im wesentlichen mit der seiner Stadtratskollegin. Im übrigen wäre der Haushalt für die Stadträte, welche in der Regel finanztechnische Laien wären, doch äußerst schwer zu lesen. Er wünschte sich für die Zukunft von der Kämmerin mehr Anstrengungen, den Haushalt durchsichtiger zu gestalten und mehr Erläuterungen zu den einzelnen Kostenstellen zu geben. Sein Vorschlag, aus politischen Gründen einen unausgeglichenen Haushalt bei der Rechtsaufsicht vorzulegen wurde vom Bürgermeister strikt abgelehnt, obwohl die Schmerzgrenze für Einsparungen erreicht sei.

Beim Zuschuss für den Friedhof, welchen die Stadt zahlt, gebe es lt. Aussage der Kämmerin nur dahingehend eine Änderung, dass der Friedhof die 10.000 € Zuschuss in Vierteljahresraten erhält und diese „wie alle anderen Vereine auch“ bei der Stadt nunmehr durch Belege abrechnen müsse.

Stadtrat Hessel kritisierte die hohen Personalkosten im Fachbereich Marketing und Veranstaltungsservice. Hierzu merkte der Bürgermeister an, dass er bereits an einer Personalvariante arbeite. Die Höhe der Förderung für den Kunstverein erschien Herrn Hessel unverhältnismäßig hoch, vor allem im Vergleich zur Jugend- und Sportförderung. Der Bürgermeister begründete die Höhe der Förderung von 12.000 € damit, dass bei einer Kürzung auch eine Kürzung durch den Kulturraum Zwickauer Land zu erwarten sei. Anstelle einer Halbierung des Zuschusses zugunsten der Jugendarbeit bot er an, die  6000 € noch „irgendwo“ im Haushalt zu finden. Im übrigen sähen die Zahlen im Kunstverein recht günstig aus, so dass in Zukunft sicher an eine Kürzung der Zuschüsse durch die Stadt gedacht werden könne.
Stadtrat Schilling stellte den Antrag, zu diesem Thema ohne die Öffentlichkeit weiter zu beraten.

Das Signal der Verwaltung an den Mittelstand in Meerane, den Hebesatz der Gewerbesteuer zu senken, schlägt sich mit rund 120000 € weniger im Stadtsäckel nieder. Der Bürgermeister glaubt aber, dass diese Lücke durch erhöhte Schlüsselzuweisungen vom Land Sachsen geschlossen wird.
Mit einem diesmal kleinen Vortrag des Bürgermeisters über die neue EU-Verfassung, welche kurz vor der Verabschiedung stünde, und ihre Auswirkungen auf die kommunale Selbstverwaltung endete der öffentliche Teil dieser Ausschusssitzung. -ho.-

 

Kandidaten der Freien Wähler für Stadtratswahl  2004

Am 27.03. trafen sich die Freien Wähler Meerane im Parkhotel zur Vorbereitung der Kommunalwahl am 13. Juni. Ihre Bereitschaft für eine Kandidatur im Stadtrat erklärten bisher William Büttner, Dieter Geißler, Cornelia Köblitz, Rosemarie Lorenz, Dr. Peter Ohl, Christian Vana, Dietmar Schlosser, Wolf-Dieter Stöckl, Georg Ulbtricht und Bernd Zenker. Die endgültige Nominierung aller Kandidaten findet am 19.04., 19.00 Uhr,  wiederum im Parkhotel statt. Interessierte Bürger sind herzlich dazu eingeladen. jw. 

 

Wenn einer eine Reise tut

Meerane hat zwar keinen richtigen Bahnhof mehr, aber Züge halten und Züge fahren ab und der Reisende kann Fahrkarten lösen und entwerten. Wer ungeübt ist, versteht zunächst mal nur Bahnhof, wenn er eine Reise tun will. Wer muß, der lernt sicher den Umgang mit dem „Personal“ am Bahnsteig in 08393.
Leichtes Spiel hat er mit dem Entwerter, sofern er ihn entdeckt: Karte rein und wieder raus.
Die beiden „Fahrkartenverkäufer“ wünschen da schon eine qualifiziertere Klientel, bevor sie ihre Dienst tun.  Zunächst gilt es zu wählen, ob man den Kasten mit Aufschrift „Fahrscheine“ oder den mit „Fahrkarten“ benutzt. Fahrscheine / Fahrkarten – ist das nicht das egal?! Sieht man darüber hinweg und die beiden Automaten auf dem Bahnsteig genauer an, entdeckt man den feinen Unterschied, einer nimmt Bares in Münze und Schein, der andere nur Karten. Nun gilt es noch die richtigen Tasten zu betätigen (Übung macht den Meister) und die Reise kann beginnen.
Die Aufsteller der Automaten haben aber wahrscheinlich selbst deren Dienste noch nie in Anspruch nehmen müssen, sonst hätten sie sicher wenigstens den später aufgestellten zweiten (der mit den Bargeldschlitzen) anders plaziert. Beide Automaten stehen so ungünstig, daß die Angaben und Anweisungen im Display wegen der Lichtverhältnisse nur ganz schwer zu erkennen sind. – Einen Rabatt für die erschwerten Bedingungen – von der Bahn heutzutage ganz gewiß nicht zu erwarten.   jw. 

 

www.dasoertliche.de 

15 Jahre auf ein Telefon warten? Die Handy-Kids von heute würden ungläubig lachen. Dennoch. AnnoDDRzumal gehörte die Wartezeit auf den Anschluß dazu, und 15 Jahre waren nicht ungewöhnlich. Und auch das Telefonbuch bekam nur derjenige, der ein altes abgab, also Inhaber eines Telefonanschlusses war. – Angesichts der Stapel von Telefonbüchern, Gelben Seiten und den Örtlichen, die heutzutage zur Selbstbedienung einladen, erinnert man sich vielleicht (bei entsprechendem Alter) an diese Zeiten.
Wie dem auch sei. Das Örtliche für 2004/2005 ist da für Meerane und Umgebung. Natürlich wird zunächst geprüft, ob man selbst richtig darin steht. Dann beginnt das Blättern. Aha, Stadtverwaltung Meerane. Seite 165. Beim Lesen wird klar, daß die Aktualisierung nicht ganz up to date ist. Stadtverwaltung Standesamt Markt 3 beispielsweise. Das Standesamt befindet sich jetzt im Neuen Rathaus, die Zeremonie allerdings gibt es noch im schönen Trausaal des Alten Rathauses. Stadtverwaltung Meerane Marienstraße 22? Etwa die Galerie? Stadtverwaltung Meerane Poststraße 23 a? Da kann es sich doch nur um das Neue Rathaus handeln, dessen Adresse Lörracher Platz 1 ist.
Welche Nummer wird wohl der Bürgermeister haben? Die Seite 169 aufgeschlagen – Fehlanzeige. Mal sehen, wie es mit dem Glauchauer BM steht. Auf der Seite 104 müßte er zu finden sein – nochmals Fehlanzeige. Sind alle Bürgermeister neuerdings out of Örtlich? Nein, wenigstens der von Remse hat sich eintragen lassen. Und auch Meeraner Stadträte können telefonisch erreicht werden. Nicht alle, aber immerhin ein großer Teil.
Wer beim Blättern im Örtlichen den einen oder anderen vermißt, sich über Unaktuelles wundert, kann sich trösten – das nächste Örtliche kommt gewiß.  jw.

 

Verbrieftes

 

Gasthaus Schwanefeld

Gasthaus Schwanefeld

Die Redaktion vom mb-virtuell gratuliert herzlich zu diesem Erfolg

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YAMAHA Bläserklasse für unsere Tännichtschule?

Der Begriff „Bläserklasse“ steht synonym für das Bemühen, innerhalb des regulären Musikunterrichtes in der allgemeinbildenden Schule musikalisches Basiswissen und spielerische Fähigkeiten mit Hilfe von Orchester- blasinstrumenten zu vermitteln. Durch individuelles und gemeinsames Musizieren wird der Bildungsauftrag im Fach Musik deutlich erweitert. YAMAHA stellt hierfür zu günstigen Bedingungen Blasinstrumentensätze zur Verfügung, wobei sich die 5. und 6. Klassenstufe hierfür nach bisherigen Erfahrungen am besten eignet.
Durch die Bläserklassen erreicht man:

Auf der Mitgliederversammlung der Meeraner Blasmusikvereins 1968 e. V. wurde vom Vorsitzenden, Jörg Schmeißer, dieses Modell vorgestellt und von den Anwesenden begeistert aufgenommen. Sofort kamen Ideen auf, wie die von YAMAHA errechnete Leihgebühr von 16 € pro Schüler und Monat aufzubringen seien. Die Vorschläge gingen von Leihgebühr-Gutscheinen der Verwandtschaft zu Geburtstagen und Weihnachten über Patenschaften für die Schüler bis zur in erster Linie angestrebten möglichen Eigenfinanzierung der Eltern.

Was halten unsere Leser von einem solchen Projekt? Es wäre denkbar, schon mit dem neuen Schuljahr hiermit zu beginnen. -o-

Yamaha-BläserKlasse

 

Zurückgeblättert

 

Meeraner Stadtentwicklung aus meiner Sicht (Folge 3) von Dr. Peter Ohl

Oktober 90

Am 3. Oktober ist Deutschland nach 41 Jahren wieder vereint, wird aber lange Zeit benötigen, sich in Vielem wider einig zu werden . In der Mitte des Meeraner Marktplatzes wird ein Pflasterstein mit „LÖ“ mit Gästen aus der Partnerstadt feierlich eingelassen. Gleichzeitig vertreten Herr Willig und Herr Eckert Meerane in Lörrach.

Erinnerung an die wöchentlichen Friedensgebete in der übervollen Kirche St. Martin vor einem Jahr.

Erster Meeraner Umwelttag mit Baumpflanzungen an der Lindenschule (6.10.).

Wahl zum Sächsischen Landtag. Prof. Kurt Biedenkopf wird Ministerpräsident (14.10.).

Im Stadtelternrat beschäftigt man sich mit der Fortführung der Pausenversorgung und der Schulspeisung.

Die Antennengemeinschaft Crimmitschauer Viertel berät über die Fortführung der Verkabelung.

Erster Arbeitslosentreff im Meeraner Kirchgemeindehaus (24.10.).

Der Bedarf an Gewerbe- und Hausgrundstücken wächst sprunghaft. Kaufverträge gleichzeitig zu Dutzenden. Rückführungsansprüche der Altbesitzer erschweren oft dringend notwendige Sanierungen.

Geschäftseröffnungen: Discothek „New York“, W.-Pieck-Ring; Notar D. Heinze, R.-Luxemburg-Straße u. a.

November 90

Der Stadtrat teilt dem Kreistag mit, dass Entscheidungen zum Meeraner Krankenhaus nur nach vorheriger Anhörung der Stadt Meerane gefällt werden können. Beschluss einer neuen Stadtordnung

Zur Entlastung des innerstädtischen Parkraums wird nach Anhörung der Anlieger die Herstellung eines Parkplatzes am Bürgergarten in Angriff genommen.

Der Bildungsausschuss spricht sich für die Wiedereröffnung eines Meeraner Gymnasiums aus. Schulkonferenz in der Pestalozzischule schlägt diese Schule für die Wiedererrichtung des Gymnasiums vor, weil sie zum einen groß genug dafür ist und zum anderen durch dem Umbau der untragbare bauliche Zustand verbessert wird.

Gründung des Abwasserzweckverbandes zunächst nach dem alten Reichszweckverbandsgesetz von 1937.

Heftige kontroverse Diskussionen mit den Bürgern, ob die Buslinie weiterhin nur bis zur Ecke Goethestraße/ Breitscheidstraße oder künftig über den W.-Pieck-Ring geführt werden soll, der dann zur Einbahnstraße wird.

Erfahrungsaustausch der Museen Meerane-Lörrach zum Bewahren der beiderseitigen Geschichte.

Dezember 90

Am 1. Dezember eröffnet die Volksbank nach Rekonstruktion ihre Meeraner Filiale in der Poststraße.
Die Gewerbebank war 1982 geschlossen und die Kunden an die Sparkasse verwiesen worden.

Erste gesamtdeutsche Bundestagswahl (2.12.).

Nach langjähriger Pause wieder Weihnachtsmarkt in Meerane.

Die Mitarbeiter des Postamtes stöhnen unter der gegenüber früher verzehnfachten Zeitungsmenge, die es auszutragen gilt. Die Bürger müssen deshalb oft bis mittags auf die Zustellung warten und murren.

In den Großbetrieben kündigen sich zum Jahresende Massenentlassungen an. Besuche des Bürgermeisters bei betroffenen Belegschaften.

Im Stadtrat werden wichtige Planungsbeschlüsse auf den Weg gebracht: Flächennutzungsplan, Bebauungsplan Gewerbegebiet, Generalentwässerungsplan inkl. Kläranlage, dazu eine Veränderungssperre zur Sicherung einer ordnungsgemäßen Stadtplanung und der Bewahrung des historischen Stadtbildes. Viele Firmen sprechen in der Verwaltung vor, die sich über Investitionsmöglichkeiten in Meerane zu informieren.

Zur Aufrechterhaltung der ambulanten gesundheitlichen Betreuung muss die Stadt die Trägerschaft für die drei Polikliniken übernehmen, weil an 1.1. die zentralen Subventionen wegfallen.

Der kleine Konsum am Schäferberg schließt. Es werden alle Konsumgeschäfte folgen.
Die gewohnte Aschemarke fällt weg.

Die Gesellschaftsverträge für die Meeraner Wohnungsbau- und Verwaltungs GmbH, die Meeraner Stadtentwicklungs GmbH und die Stadtwerke Meerane GmbH werden notariell geschlossen. Es sind die ersten GmbH-Verträge dieser Art im Meeraner Notariat.

Im Rückblick erscheinen die von den Bürgern und der Verwaltung im ersten Halbjahr der kommunalen Selbstverwaltung bewältigten Aufgaben vergleichbar mit der Besteigung der Eiger-Nordwand im Winter und das barfuss, so steht es im MB Nr. 59 vom 28. Dezember 1991. Nur wer dabei war kann das verstehen. Der Versuch, anderen diese Zeit nahe zu bringen, muss kläglich scheitern.

„Heimatforschung“ anno 1914

Am 1. Mai 1914 gründete sich die „Vereinigung Heimatforschung“, deren selbst formulierte Hauptaufgabe es war, „Meerane und Umgebung nach der geschichtlichen, natur- und erdkundlichen Seite zu erforschen“. 90 Jahre sind seither vergangen. 10 Jahre später, im Oktober 1924, erschien das erste Mitteilungsblatt der Vereinigung Heimatforschung in Meerane i.Sa. mit dem Titel „Heimatstimmen aus Meerane und Umgebung“, das zunächst als Beilage des Evangel. Volksboten herauskam, aber auch direkt vom Verlag E. R. Herzog in der Friedrichstraße 8 für 15 Pfennig bezogen werden konnte.

Nummer 1 enthielt beispielsweise längere Beiträge über den Meeraner Stadtbrand von 1724 und das Rittergut Hainichen. Der Leser erfährt zudem von einem „wohlgelungenen Ausflug nach Hartenstein und zur Prinzenhöhle“ der Vereinigung Heimatforschung am 6. Juli 1924. Am 26. Oktober wurde zu einem Ausflug nach „Ölnitz i. E.“ eingeladen mit „Besichtigung der Tagewerke des Deuschland-Schachtes“. Im Gasthaus zur grünen Tanne in Dennheritz werden für den 12. November um 1/2 8 Uhr Gesangsvorträge von Frl. Messert und von dem Männergesangsverein Dennheritz offeriert. Dazu treffen sich die Meeraner laut „Heimatstimmen“ um „1/2 7 Uhr beim Restaurant Leistner, Zwickauerstraße“. Nach dem Gesang, so wird’s angekündigt, hält Studienrat Krause einen Vortrag über die „geologischen und botanischen Verhältnisse von Dennheritz und Umgegend.“ Und: „Auf Wunsch Aussprache über die Geschichte des Dorfes.“ Im Dezember traf man sich noch einmal zu einem Vortragsabend im Kaffeehaus Schöberlein, um Frl. Hanna Wolf und ihren Gesangsvorträgen sowie Herrn Lehrer Schreiters Ausführungen über den Dichter Kurt Geucke (am 22. Juni 2004 wäre sein 140. Geburtstag) zu lauschen.  In Nummer 1 der Heimatstimmen ist übrigens das Gedicht „Heimkehr“ des in Meerane geborenen Kurt Geucke abgedruckt, nach dem in Meerane die Geuckestraße benannt ist. Was Lehrer Otto Schreiter im Kaffehaus Schöberlein über den damals 60jährigen Dichter zu sagen hatte, kann in Nummer 3 der „Heimatstimmen“ vom Februar 1925 nachgelesen werden. jw.

 

Am Rande

 

Fisch ist gesund

Fisch ist gesund, das weiß jeder. Fisch kann aber noch gesünder sein, wenn man in der Crotenlaide wohnt, gibt es doch seit einiger Zeit  in der Köthel einen Hof, der selbige Spezialität anbietet. Natürlich kann man mit dem Auto schnell an Ort und Stelle sein. Wer es aber wie kürzlich das ältere Ehepaar aus dem Merlacher Weg macht, der profitiert nicht nur vom gesunden Lebensmittel Fisch, sondern tut außerdem etwas für Wohlbefinden und Gesundheit. Die beiden nämlich  verbanden ihre Einkaufstour mit einer schönen Wanderung in Richtung Fisch, der dann zu Hause um so besser gemundet haben dürfte. jw.

Pisa läßt grüßen

Am Gondelteich fütterten Kind und Vater neulich die recht zutraulichen Enten. Den Hund, der dort (an der Leine) spazieren geführt wurde, musterten beide zunächst etwas mißtrauisch. Das vielleicht zwei/dreijährige Kind bemerkte dann „Ein großer Hund.“ – „Ja“, bestätigte der junge Papa, „ein großer Wau-wau“.  jw.

 

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T.: 03764/3959, Mail: post@meeranerblatt.de, Redaktion: Peter Ohl (-o-), Juliane Weiss (-jw-), Layout: Max Werler.
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