Meeraner Blatt
Kommunikationsplattform für interessierte Bürger in und um Meerane
Ausgabe Nr.25 – 20. Juli 2006 Gegründet im November 1989 – Online-Ausgabe seit 2004

Virtuelle Ausgabe Nr. 25 vom 20. Juli 2006

 

Meeraner Kaleidoskop

 

„Für Deutschland durch Deutschland“ Fußball

Millionen feierten mit Gästen schönste WM

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Meerane - St. Martinskirche

Neuer Blick auf die St. Martins Kirche vom Rotenberg aus nach Abriss der ersten Karosseriewerkstatt von Gustav Hornig

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Gedanken zur Gestaltung des Meeraner Marktes

Die Zerstörung jahrhundertealter Stadtstrukturen haben viele deutsche Städte durch die Bombardierungen im letzten Krieg leidvoll erfahren. So entstanden beispielsweise in den Innenstädten von Dresden, Chemnitz, Halberstadt, Plauen, Gera oder Jena große Freiflächen, die bis heute die Stadtplaner vor schwierige Aufgaben stellen. Das Fehlen der westlichen Marktbebauung wird in Jena noch lange an die Bombennächte erinnern. Der so entstandene „Zentrale Platz“ wurde zum Parkplatz und dient als Handelsfläche. In Dresden findet man eine vergleichsweise ähnliche Situation, aber auch das Bemühen, alte kleinteilige Strukturen wieder aufzubauen. Nahe der Frauenkirche wird das Neumarktareal komplett nach den alten Plänen wieder errichtet. Von westdeutschen Städten ist Würzburg zu nennen, wo die fast völlig zerstörte Altstadt originalgetreu rekonstruiert wurde.

In Meerane blieb das Zentrum vom Krieg verschont. Die Straßenführungen mit den Plätzen und der darum gruppierten Bebauung entstanden über hunderte von Jahren hinweg und gaben unserer Stadt ihr Gesicht.

Meerane - Sanierungsgebiet Stadtkern

Neuordnungskonzept

Sanierungsgebiet „Stadtkern“

Stadtbauamt Meerane, 24.09.1998

Legende:
Blau Gebäudebestand
Rot Planung

Auszug aus der vergessenen Vorlage
zum Stadtratsbeschluss Nr.2/98/860,
der am 24.09.1998 zugestimmt wurde

 

Diese alte Stadtanlage ist in ihrer Schönheit besonders deutlich auf jetzt erhältlichen Luftbildern zu sehen und vermittelt ein Gefühl der Geborgenheit. Doch das ist für den Meeraner Marktbereich Geschichte. Ein Teil der Gebäude ließ sich nicht erhalten, was schon 1998 zu einem Neuordnungskonzept führte. Durch Teilabriss und Neubau sollte der Marktplatz in seiner historischen Dimension aufgewertet werden. Das war auch Grundlage des mit den Genehmigungsbehörden, einschließlich der Denkmalspflege vorbereiteten Wettbewerbs für einen Rathausneubau am Markt Ende der 90er Jahre.

Begonnen wurde mit dem Abriss der August-Bebel-Straße 51 und der Entkernung der ehemaligen Palla Weberei. Doch die Maßnahmen gerieten ins Stocken. Die bröckelnden Fassaden wurden lediglich mit blauen Netzen gesichert. Der zunehmend unbefriedigende Zustand verschärfte sich mit der Entscheidung, das neue Rathaus an der Poststraße zu errichten. Einen weiteren Schlag erfuhr die Innenstadt durch die dann folgende Ansiedlung von zahlreichen Einzelhandelsgeschäften auf der Grünen Wiese. Die dringliche Forderung, dass nun endlich etwas passieren muss, rückte die Frage nach dem Wie weitgehend in den Hintergrund. Durch den über Jahre angewachsenen Leidensdruck wird inzwischen jede Aktivität in diesem Bereich kritiklos akzeptiert.

Meerane - Meeraner Markt

Oben Fotomontage der Partie am Meeraner Markt vor und während der Pflasterungsarbeiten um 1995/96
unter Verwendung von Aufnahmen von Foto Augsten. Unten der heutige Zustand.

Meerane - Meeraner Markt

Nach dem im Jahr 2005 erfolgten weiteren Abriss der Gebäude von der August-Bebel-Straße 49 bis zur 61 entstand eine riesige Freifläche, auf der z. Z. ein Einkaufsmarkt entsteht. Der Marktplatz erfährt auch nach Abzug der Fläche für den SB-Markt eine Erweiterung um mehr als das Dreifache. Die historische Bauflucht an der August-Bebel-Straße als Mindestforderung der Denkmalspflege wurde ignoriert.

Gibt es hierfür eine stadtplanerische Zielplanung? Gibt es hierfür einen Bebauungsplan? Was hat der Stadtrat dazu beschlossen? Welche Stadtplaner, welche Genehmigungsbehörde zeichnen dafür verantwortlich? Alles offene Fragen, die auch spätere Generationen interessieren werden, wenn sie im Heimatmuseum alte Stadtpläne und Stadtansichten von Meerane entdecken.

Mit dem jetzt entstehenden Simmel Markt im rückwärtigen Areal des erweiterten Marktplatzes verbindet sich die Hoffnung der Einzelhändler auf eine Belebung der Innenstadt. Aber musste es zu dem Preis sein, das historische Zentrum völlig umzukrempeln? Peter Simmel hat in Aue im Zusammenwirken mit dem Stadtrat bewiesen, dass er mit historischer Bausubstanz sensibel umgehen kann. Auch andere Städte haben ihre Einkaufsmärkte geschickt in die zentrale Altbausubstanz eingefügt. Als Beispiel dafür sei das Kaufland in Schmölln genannt. Mit einem Zugang direkt vom Markt ist es geschickt hinter der alten Bebauung platziert.

Aber es geht im Meeraner Zentrum ja noch weiter.

Mit dem für dieses Jahr angekündigten neuen Bibliotheksneubau im Baustil der 70er Jahre wird unser Markt zusätzlich verfremdet. Hier wäre die Möglichkeit gegeben, das geplante Gebäude auf die historische Bauflucht einzuschwenken und in seiner Architektur mehr dem alten Baustil als dem des Kaufhauses Zack anzupassen.

Meerane muss mit seiner Altbausubstanz und den öffentlichen Räumen im Zentrum behutsamer umgehen, wenn es den über 800-jährigen unverwechselbaren Geist unserer Stadt nicht vertreiben will. Nun bleibt es späteren erfahrenen Stadtplanern vorbehalten, die historischen Baufluchten und Kubaturen an der August-Bebel-Straße wieder aufzunehmen. Dazu könnten dann auch die detailgetreuen Fassadenabwicklungen von unserem Meeraner Grafiker Johannes Rothe, die im Bauamt lagern, als gute Vorlagen dienen. – o –

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Zitate zur Kreisreform

Aus einem Brief des Ministerpräsidenten Prof. Kurt Biedenkopf an den Bürgermeister der Stadt Meerane Dr. Peter Ohl vom 06.09.1991:

„…Für Ihr Schreiben vom 13.08.1991 danke ich Ihnen. … Ihren Wunsch, sich mit den genannten Städten (Crimmitschau, Glauchau und Werdau) zu einem Verbund zusammenzuschließen, erachte ich für sehr interessant…. Ich habe daher Ihren Vorschlag an das Projekt-Team „Kreisreform“ im SMI übermittelt und gebeten, Ihre Anregungen zu prüfen und bei der Entscheidung über die Kreisreform zu berücksichtigen. …“

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Vortrag von Bürgermeister Dr. Ohl zum Auftakt des Regionalmarketings vor der IHK Zwickau am 8. März 1995:

“ … Wenn sich 5 Städte, das Oberzentrum Zwickau und die vier Mittelzentren Crimmitschau, Glauchau, Meerane und Werdau gemeinsam auf den Weg machen, ist das ein spektakuläres Ereignis in einer Zeit, wo mancherorts die Freude über die soeben wiedererlangte kommunale Selbstverwaltung noch Wellen um den Kirchturm schlägt.

Dieser gemeinsame Aufbruch kann zur Sternstunde für über 250.000 Bürger allein in der Kernregion werden, wenn wir den Weg vorzeichnen und das Ziel klar definieren.

Im Gegensatz zu Landkreisen, die durchaus mit der Kreissäge zurechtgestutzt sein können, bildet sich eine Region durch Denken heraus. Dieses regionale Denken führte bereits 1991 die drei Landkreise (Glauchau, Werdau, Zwickau) um Zwickau und das Volkswagenwerk unter dem Titel „Eine Region formiert sich“ zusammen. Unterstützt wurde das Vorhaben durch einen Brief der Bürgermeister von Crimmitschau, Glauchau, Meerane und Werdau vom Juni 91 an das sächsische Innenministerium mit der Bitte, künftig in einem Landkreis zusammengefasst zu werden.

Im November 1991 wurde im Entwurf der Landesregierung zur Kreisreform dem Rechnung getragen, aber leider begann damit unter Negation des Zentrums Zwickau das Gerangel um den Kreissitz zwischen Glauchau und Werdau, das in dem salomonischen Beschluss des Landtages zur Beibehaltung der Teilung der Zwickauer Region mündete. Damit wurde die Chance zunächst verpasst, der sich formierenden Region um das wirtschaftliche, wissenschaftliche, kulturelle und historische Zentrum Zwickau die logische politische Konsequenz folgen zu lassen.

Wir waren damals in Meerane besonders betroffen, als Volkswagen mit gewissem Druck auf das Innenministerium die Notbremse zog und Dennheritz mit Schlunzig von uns abgetrennt wurde. Nicht alle vor Ort erkannten zu diesem Zeitpunkt die Bedeutung der regionalen Einheit für die Wirtschaft.

Der Versuch, das Ganze durch eine Fusion zwischen Crimmitschau und Meerane zu retten, überforderte manche Beteiligte und vor allem das „Publikum“, woran auch die Einbeziehung Glauchaus nichts änderte. Die Zeitungen hatten monatelang ihr Thema.

Überraschenderweise wurde bei der Einteilung der Kulturräume im Freistaat ein „Kulturraum Zwickau“ 1993 definiert, der das Gebiet unserer fünf im Regionalmarketing zusammengefassten Städte beinhaltet. Überraschend war nicht die Festlegung, sondern, dass sie keiner verhindert hat – zum Glück!
Meine Damen und Herren, Wirtschaft und Kultur sind immer regional und eine Region folgt einfachen physikalischen Gesetzen:
Eine Region hat ihr Gravitationsfeld mit Zentrum und Peripherie. Wird dieses Gesetz missachtet, also nur Zentrum oder nur Peripherie gesehen, gibt es die Region zwar trotzdem, aber ihre Entwicklung samt ihrer Wirtschaft wird erheblich behindert und das können wir uns keinesfalls leisten.

Die Marketingstudie der CIMA wird uns unsere Region bewusst machen; die Bürgerbefragungen können Ergebnisse liefern, in deren Umsetzung manche Politiker befangen sein werden. Hier gilt es, über den eigenen Schatten zu springen und vor das Eigeninteresse die Sorge um das Gemeinwesen und den Nachbarn zu setzen. Nichts kann das zwischenmenschliche Klima einer Region mehr beeinträchtigen als das Zurückbleiben und Zurücklassen einzelner Gemeinden. …

„Über regionale Kommunikation zu überregionaler Identifikation“ heißt unsere Zielsetzung. Wenn wir das Ziel erreichen, verhalten wir uns europäisch. Solche Standorte sucht und braucht die Wirtschaft, von deren Entwicklung die Zahl der Arbeitsplätze und damit unser Schicksal abhängen. ….“

Anmerkung:
Im Sinne dieses Ziels ist der bis 2008 vorgesehene Zusammenschluss der Landkreise Chemnitzer Land und Zwickauer Land unter Einbeziehung der jetzt noch kreisfreien Stadt Zwickau als künftige Kreisstadt ein sehr guter Beschlussvorschlag des Innenministeriums im Rahmen der anstehenden zweiten Kreisreform im Freistaat Sachsen. ohl

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100 Jahre Karosseriebau in Meerane

Stellmacherwerkzeuge

„VON HORNIG BIS ZUR IFA“

unter diesem Titel erscheint am 15. Juli ein hochwertiges Buch von Christian Suhr, in dem die Geschichte des Karosseriebaus in unserer Stadt mit mehr als 500 Abbildungen dargestellt wird.
Die „Wiege des Meeraner Karosseriebaus“ befand sich hinter der August-Bebel-Straße 15.
Von 1906 bis 1917 baute hier die Firma Gustav Hornig bis zu ihrem Umzug in die Leipziger Straße Karosserien für die verschiedensten Fahrgestelltypen in Handarbeit.
Im Mai 2006 wurde das seit Jahren leer stehende, inzwischen kommunale Gebäude abgerissen.
Es wäre zu überlegen, diesen Ort zu gestalten, um ihn für künftige Generationen erkennbar zu machen als den Anfang eines weit in die Zukunft reichenden Gewerbes in unserer Stadt.

 

„Der Trabant Kombi eine Legende auf Rädern“

diese hochinteressante DVD über die Produktionsabläufe im Karosseriewerk Meerane ist im Alten Rathaus Meerane für 7.50€ erhältlich. Dem Autor und Kameramann, Herrn Dipl.-Ing. Herbert Schorch ist es zu verdanken, noch kurz vor Toresschluss der IFA Meerane alle Fertigungsstationen der Karosserie im Bild festgehalten zuhaben – ein historisch wertvolles Dokument.

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Kreisverband Freie Wähler Chemnitzer Land stellt sich mit neuem Vorsitzenden auf künftigen Zuschnitt der Landkreise in Sachsen ein

•  Mitgliederversammlung am 30. Juni im Parkhotel Meerane nach Deutschlands Viertelfinalsieg erfolgreich
•  Dr. Peter Ohl gibt den Stab des Kreisvorsitzenden an jüngeren aktiven Amtsträger weiter
•  Bürgermeister Andreas Matthäi aus Callenberg einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt
•  Mitgliederzulauf aus Limbacher Raum stärkt Kreisverband
•  In neuer Satzung Zusammenlegung von Kreisverbänden geregelt

 

Aus anderen Zeitungen

 

UNESCO heute Nr. 1/2006 UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“

Für die Umsetzung der Weltdekade der Vereinten Nationen „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ 2005 – 2014 hat die UNESCO die Federführung übernommen. Es geht um die humane Gestaltung der Globalisierung. Grundlage dafür ist eine gute Bildung, die den Zusammenhang zwischen Wirtschaft, Kultur und Umwelt erkennbar macht. Einer derzeit grassierenden Ökonomisierung, die sich weder um die Natur noch um die Kulturen schert, sind Bildungskonzepte auf allen politischen Ebenen bis in die Kommunen hinein entgegenzusetzen. Nur so hat unser Planet eine lebenswerte Zukunft.
Dokumente hierzu über: www.dekade.org und www.unescobkk.org/esd.

„Der Schaffung von Arbeitsplätzen ist alles unterzuordnen“

Diese Forderung des Meeraner Bürgermeisters in der Freien Presse vom 14. Juni unter der Überschrift „Der Abwanderung Arbeit entgegensetzen“ unterstreicht den Kurs der Stadt Meerane seit 1990. Die damals durch die Stadt im Verbund mit der Mesteg erworbenen Flächen für das Gewerbegebiet unter Berücksichtigung von ökologischen Ausgleichsmaßnahmen sind bis heute die wichtigste Voraussetzung für die Ansiedlung von Handel und Gewerbe in unserer Stadt. ohl

 

Verbrieftes und „Vermailtes“

 

„Leistung die Leiden schafft“

Unter diesem Titel erwarten wir demnächst Zuschriften von unseren Lesern über die Zusammenhänge zwischen Unternehmensgewinnen, Aktienkursen und Arbeitplatzzahlen.

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Unser Leser Thomas Fedrow, Rechnungsprüfungsamt Waiblingen, vorher Amt für öffentliche Ordnung Meerane, schrieb zur Aufgabe der Politik:

Was die Zukunft anbelangt,
so haben wir nicht die Aufgabe, sie vorherzusehen,
sondern sie zu ermöglichen. (Leider nicht von mir, sondern von Antoine de Saint-Exupéry.)

 

Kultur

 

Buchempfehlungen

„MINIMUM“ Vom Vergehen und Neuentstehen unserer Gesellschaft von Frank Schirrmacher, Karl Blessing Verlag

„Die Ausbeutung der Enkel“, Plädoyer für die Rückkehr zur Vernunft von Kurt Biedenkopf, Propyläen Verlag

„DIE WORTLUPE“, Beobachtungen am Deutsch der Gegenwart von Dieter E. Zimmer, Verlag Hoffmann und Campe

 

Zurückgeblättert

 

Meeraner Stadtentwicklung aus meiner Sicht (Folge 22) von Dr. Peter Ohl

Juli 1996

Gemeinsame Sonderausstellung der Museen Lörrach und Meerane in der ehemaligen Weberei Dressel, Pestalozzistraße, zum Thema „Nach dem Krieg, besiegt-befreit-besetzt“ (Juli-Sept.).
Die alte Einbahnstraßenregelung vom Altmarkt zur Leipziger Straße wird aufgehoben (13.07.).
Bürgermeister Dr. Peter Ohl und Stadtbrandmeister Heinz Hartmann führen die Meeraner Freiwilligen Feuerwehr in einem Festumzug vom alten Standort in der Schrötergasse durch die Stadt in das neue Feuerwehrgerätehaus am Schützenplatz (19.07.).
Nach dreimaligem Bezwingen der Steilen Wand ist Meerane Etappenort die für 24 Mannschaften der Sachsentour International (24.07.)
Ein neuer Durchgang zwischen dem Parkplatz am Bürgergarten und dem Zentrum entsteht nach dem Abriss des Hauses Marienstraße 40 – heute mit Durchgang vom Seniorenzentrum Funk überbaut.

August 1996

Über 30 ehemalige französische Frontkämpfer besuchen unsere Stadt auf ihrer Rundreise durch Ostdeutschland mit ihrem Präsidenten Fernand Supper aus der Lörracher Partnerstadt Sens. Freude über das inzwischen 50-jährige friedliche Zusammenleben dominierte die herzlichen Gespräche, an denen auch Schüler des Gymnasiums teilnahmen (09./10.08.).
Eröffnung vom Stadtparkfest mit den Bürgermeistern unserer Nachbarstädte und Bürgermeister Hans-Werner Grotefendt aus Lörrach. Der Wettbewerb „Meerane im Blumenschmuck“ hat diesmal 64 Teilnehmer (17./18.08.).
Eine Gewerbegemeinschaft Meerane findet sich zusammen und versucht mit verschiedenen Initiativen die Aktionen der Einzelhändler zu bündeln (20.08.).
Großes Fest zur Einweihung vom neuen Feuerwehrgerätehaus. Unter den vielen Gästen auch Regierungsvizepräsident Wehner, Landrat Dr. Scheurer und zahllose Feuerwehr -Kameraden (24.08.).
Das Luftschiff „Pestalozzi“ des SOS Kinderdorfs erhebt sich vom Stadion zu einer kurzen Fahrt über die Wipfel in die Luft. Anlass war der 60. Jahrestag der Überfahrt des Zeppelins LZ 129 über Meerane. Aus diesem Grund wurde die 5. Prägung einer Stadtmedaille von der Raiffeisenbank initiiert (25.08.).
Vertrag der Stadt mit der Kirche zur Nutzung der sanierten unterirdischen Hohlräume.

September 1996

Frau Ute Hebenstreit vom Uhren- und Schmuckgeschäft Römer wirbt in einer Unterschriftenaktion für eine verkehrsarme Innenstadt. Von 100 befragten Bürgern sind nur 3 gegen eine Fußgängerzone.
Erste Motocross Sachsenmeisterschaft im Tettauer Steinbruch (07./08.09.).
Die „Hot and Blue“ Jazzband Meerane lädt zum 9. Dixielandfest auf der Burg Schönfels ein mit „Blue Wonder“, „Roberts Jazzgesellschaft“, „Steep Wall Stompers“, „Dixielanders Jena“ und der Big Band „Swingin´ Sax“ (08.09.).
Sechste Mischlingshundeschau auf dem Hundesportplatz am Kirchenholz (14.09.).
Die lang erwartete neue Sächsische Hohlraumverordnung tritt in Kraft. Worin auch Meeraner Erfahrungen in Umgang mit den unterirdischen Hohlräumen eingearbeitet wurden.
Im Richard-Hofmann-Stadion trainieren der 1. FC Köln und auch die Stuttgarter Kickers.
Nach umfangreichen Vorbereitungen (Beschlussfassung, Planung, Genehmigung, Ausschreibungen, Einwohnerversammlungen) Beginn des Hauptsammlerbaus von der Kläranlage Richtung Stadt. Eine der wichtigsten Aufgaben für die kommenden 10 Jahre. Die ersten drei Bauabschnitte werden vom AZV Götzenthal an die Firmen HSE, Hellmich und Dechant vom AZV Götzenthal vergeben.
Übergabe des grundhaft instand gesetzten Schulhofes des Pestalozzi Gymnasiums. Dabei auch 37 Gastschüler einer 12 Klasse aus Liptowský Hrádok in der Slowakei (27.09.).
Einwohnerversammlung zur Verkehrsplanung im Stadtzentrum in der Stadthalle. Die anwesenden Mitglieder des Meeraner Handels- und Gewerbevereins sind sehr unterschiedlicher Meinung (30.09.)

Fortsetzung folgt.

 

Am Rande

 

Falsche Pilze

Die Amtlichen Bekanntmachungen der Stadt Meerane vom Mai weisen auf die Gefahren durch Hundekot hin. Die Entfernung desselben sei „ganz einfach: Wenn Sie mit Ihrem Hund spazieren gehen, dann nehmen Sie eine kleine Tüte mit. Nur ein Griff genügt und dann das Ganze ab in der Restmüllbehälter.“ Allerdings hat die Sache einen Haken, denn Restmüllbehälter sind rar an manchen Stellen im Stadtgebiet, spezielle Behälter für Hundehaufen fehlen ganz, so daß der pflichtbewußte Hundebesitzer nicht nur Bello ausführt, sondern dessen Häufchen in der Tüte gleich mit, was immer mal wieder andere Spaziergänger zu der Frage veranlaßt, ob man denn in den Pilzen gewesen sei… jw.

 

Vergebliche Bitte

Der Fachbereich Bürgerdienste bittet in den Mai-Bekanntmachungen, Gelbe Säcke nicht vor dem Termin auf die Straße zu stellen und auch nur das Erlaubte hineinzutun. Genannt wird als Negativ-Beispiel die Stelle Leipziger Straße / Kirchgasse. Genutzt hat es nichts, denn auch Ende Juni / Anfang Juli wurden die Gelben Säcke lange vor dem Abholtermin hinausgestellt. Der suspekte Inhalt einiger Säcke lag tagelang zur Ansicht da, erstaunlicherweise wurden bei der Abholung jedoch ausnahmslos alle Säcke aufgeladen. Anders vor einigen Wochen im Rosental. Dort lagen Gelbe Säcke voller Unrat, die offenbar nicht mitgenommen wurden. Offenbar fühlten sich die „Besitzer“ besagter Säcke nicht bemüßigt, das Zeug gleich zu entsorgen, denn der Anblick bot sich bestimmt für zwei, wenn nicht gar mehr Wochen. jw.

 

Crotenlaider Tierleben

Eine kleine Schafherde am Stadtrand, dort, wo es ins Thüringische geht, besteht zum Teil aus schwarzen Schafen. Als sich Nachwuchs einstellte, kamen noch einmal richtig kalte Tage, wobei sich zeigte, das selbst schwarze Schafe clever sein können. Ein „Schäfchen schlau“ machte es sich nämlich ab und zu auf dem Rücken der geduldigen und wärmenden Mutter gemütlich.
Ein paar Schritte weiter läßt sich eine andere kleine „Kommune“ beobachten – unter einer Hühnerschar fühlt sich ein (nicht für die Pfanne vorgesehenes) älteres Kaninchen wohl, das dort Asyl gefunden hat. Die Zeit der Stallpflicht für die gefiederten Kameraden hat der Einzelgänger, der quasi außen vor blieb, gut überstanden. Nun ist die Truppe wieder vereint. Neulich morgens schien gerade „Besprechung“ zu sein – in einer Ecke im Garten saß das Kaninchen auf seinem Hintern, davor im Halbkreis versammelt die Hühner.
Sogar ein italienischer Hahn kräht neuerdings in der Crotenlaide, allerdings auf einem anderen Anwesen. „Er hört gar nicht wieder auf“, meinte der Besitzer, aber es sei ein guter Hahn. Kurz vor dem Endspiel der Fußball-WM flatterte der Italiener (vor Begeisterung?!) über den Zaun und stolzierte auf der Straße hin und her. Jedoch nur für eine kleine Weile, dann wurde er eingefangen und bekam ein wenig die Flügel gestutzt. jw.

 

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